Experten wollen Befundung verbessern und falsch-positive Befunde in der Mamma Diagnostikreduzieren

In Frankfurt treffen sich Radiologen zur Konsensus-Tagung Mammadiagnostik

Am 04. Mai treffen sich Spezialisten für die Brustkrebsfrüherkennung aus Screening-Einheiten und Brustzentren in Frankfurt am Main zum 4. Konsensustreffen Mammadiagnostik. Die Tagung steht unter dem Thema „Standards in Technik und Befundung“ – womit besonders die Minimierung falsch-positiver Befunde bei den bildgebenden Untersuchungen in den Blick genommen wird. Professor Dr. Markus Müller-Schimpfle erwartet mehr als 300 Radiologen, Gynäkologen und Pathologen.  Der Leiter der Tagung ist Chefarzt am Klinikum Frankfurt-Höchst, Partner einer großen Frankfurter Radiologen-Praxis und Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Mammadiagnostik in der Deutschen Röntgengesellschaft e.V. sowie der Deutschen Gesellschaft für Senologie. Die Ergebnisse des Treffens werden aufgrund der Vielzahl der mitwirkenden nationalen und internationalen Experten als Konsensus-Statement publiziert und zunehmend von Medizinischen Diensten wie auch in der Rechtsprechung beachtet. Das Konsensustreffen gehört damit zu den wichtigsten Fachtagungen der Mammadiagnostik.

Bereits am Vortag trifft sich ein engerer Kreis von geladenen Experten der Mammadiagnostik um die aktuellen Fragestellungen, die wissenschaftlich noch nicht eindeutig beantwortet sind, zu identifizieren und für die Konsensus-Runde des Folgetages vorzubereiten. Dort wird im Plenum diskutiert und mittels elektronischer Sender abgestimmt (TED), wobei die Stimmen der Sachverständigen, der Diskutanten und des Plenums jeweils getrennt ausgewertet werden. Dies ermöglicht eine Transparenz und kritische Würdigung der Diskussionsergebnisse, was diese Veranstaltung von üblichen Expertentreffen hervorhebt.

 Standards heben die Qualität

„Die standardisierte Befundung ist ein zentrales Thema für die Qualitätssicherung in der Mammadiagnostik“, erklärt Müller-Schimpfle die Themenwahl und verweist insbesondere auf Probleme, die bei den Betroffenen durch falsch-positive Befunde und möglichen Überdiagnosen entstehen können. „Wir wissen unter anderem aus Untersuchungen, die in Dänemark erhoben wurden, dass Frauen erheblichen psychischen Stress durch falsch-positive Befunde erleiden, häufig auch noch Jahre nach der Untersuchung. Durch einheitlich angewandte Techniken, Beurteilungen und Dokumentationen ersparen wir den Patientinnen unnötige Folgeuntersuchungen oder Behandlungen. Wir verbessern die Qualität der einzelnen Untersuchungen und tragen damit zur Akzeptanz der Früherkennungsmaßnahmen wie auch der weiteren Behandlung von Brustkrebs insgesamt bei“, so der Frankfurter Radiologe. „Das Thema ist sowohl in den Mammographie-Screening-Einheiten wie auch in den mit der Abklärung und Therapie unklarer Symptome und Befunde befassten Brustzentren ein enorm wichtiges Thema!“ so Müller-Schimpfle.

Das Thema Standards in Technik und Befundung zieht sich daher durch alle Vorträge des Konsensustreffens und wird bei der Besprechung aller bildgebenden und interventionellen Verfahren (Mammografie, Ultraschall, Magnetresonanztomografie, Biopsie-Techniken) aufgegriffen.

Weitere Informationen zum Thema Mammadiagnostik im Patientenportal der Deutschen Röntgengesellschaft unter http://www.medizin-mit-durchblick.de

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