Die ältere Frau fragt mich in der Apotheke: "Was kann ich machen mit meinen Fingern? Die schmerzen ziemlich von den ganzen Fingerpiek-Tests von den Blutabnahmen für die Messung des Blutzuckers."
In ihren Unterlagen kann ich sehen, dass sie offenbar Typ 2 Diabetes hat – und kein Insulin benutzt, nur Tabletten. Also frage ich erst mal "Wie oft messen Sie denn?"
Frau: "2 x täglich."
Ich möchte ja nicht dem Arzt auf die Füsse treten, der bei ihr den Diabetes kontrolliert, aber das ist schon eher viel für ihre Situation. Also sage ich: "Ich kläre das ab mit der Praxis und rufe Sie dann zurück."
Normal ist nämlich bei einem gut eingestellten Diabetes 2 wesentlich weniger. 2 x pro Woche können reichen.
Der Arzt, dem ich das erkläre findet das auch, auch weil ihr HBA1c Spiegel regelmässig wunderbar ist – das bedeutet, sie hat keine Blutzucker-Spitzen gehabt. Der Wert misst den an Hämoglobin gebundenen Zucker im Blut – der ist dann erhöht, wenn der Blutzucker in den letzten 8 Wochen mal hoch war. Er ist sozusagen das Blutzucker-gedächtnis – und zeigt, dass sie das im Griff hat.
Also geht es bei ihr mit weniger messen.
Das sind doch gute Nachrichten für sie!