Neue Anforderungen an die Medizin: Der Sportler – ein besonderer Patient

Kardiologische Vorsorgeuntersuchung von Sportlern – Welche Untersuchungen sind  sinnvoll?

Check-ups sind bei Gesundheitsbewussten (Sportlern) eine ein- oder zweijährliche Routine.

Pro:
Der ärztliche Check-up ist eine etablierte präventive Maßnahme. Bei sorgfältiger Durchführung sollte  eine manifeste Erkrankung dem Untersucher nicht entgehen.

Contra:
Gemäss Bays’schem Theorem entspricht die Wahrscheinlichkeit, bei irgendeinem Test ein positives Resultat zu finden etwa der Vortestwahrscheinlichkeit.  Je seltener eine Erkrankung vorkommt,  desto geringer  ist die Wahrscheinlichkeit, mit irgendeiner Screening-Methode eine relevante Erkrankung zu finden. Grundsätzlich muss festgestellt werden: Sport ist leider gefährlich.

In der anerkannten medizinischen Literatur finden sich folgende Angaben für Ereignisse pro aktiver Zeit :
ein plötzlicher Herztod/15.000h Herzsportgruppe
ein plötzlicher Herztod/50.000h Rugby
ein plötzlicher Herztod/123.250h Volkslauf
ein plötzlicher Herztod/396.000h Jogging
ein plötzlicher Herztod/600.000h Langlaufski
Verglichen mit einem plötzlichen Herztod pro 3 Millionen Stunden sitzender Tätigkeit eine 5 – 200fache Steigerung durch körperliche Aktivität.

Plötzliche Todesfälle im Sport sind mit Abstand  am häufigsten auf Herzerkrankungen zurückzuführen.

Die zugrunde liegende Herzerkrankung  hängt vom Alter des Sportlers ab. Der plötzliche Tod von jungen Sportlern ist ein seltenes Ereignis. Die Häufigkeit des plötzlichen Todes nimmt mit zunehmendem Alter zu.

Allerdings ist auch nachgewiesen: Der protektive Effekt  von regelmäßiger körperlicher Belastung  übertrifft die nachgewiesene Risikozunahme  für den plötzlichen Herztod durch die aktuelle Belastungssituation – Sport ist gesund!

Das Ziel der Vorsorgeuntersuchung ist es, Umstände festzustellen, die schlimmstenfalls zu solch einem fatalen  Ereignis – plötzlicher Herztod – führen.

Plötzlicher Herztod

Übrigens, Befragungen von Überlebenden (= erfolgreich Reanimierten)  des plötzlichen Herztodes bei sportlicher Anstrengung haben gezeigt :
Nur ca. 40% der plötzlich  Verstorbenen klagten zuvor über Beschwerden und diese waren oft unspezifisch.
60% fühlten sich gesund!

Die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention empfiehlt die folgenden Fragen:

  • Starb ein naher Verwandter unter 55 Jahren an Herzinfarkt?
  • Ist ein Familienmitglied zuckerkrank (Diabetes mellitus)?
  • Hat sich in der Familie ein plötzlicher Herztod ereignet?
  • Liegt bei einem nahen Verwandten eine auffällige Herzkrankheit vor?
  • Ist ein Schlaganfall in der Familie aufgetreten?

Es sollte dann die körperliche Untersuchung durch den Arzt erfolgen.
Im Statement der American Heart Association über Vorsorgeuntersuchungen bei Sportlern wird festgestellt, dass weitere Techniken :

die diagnostische Genauigkeit erhöhen.

Ein genereller Einsatz wird allerdings  (aus Kostengründen) für keine dieser Techniken empfohlen!
Die Domäne der Ergometrie in der Screeninguntersuchung von Sportlern ist der Nachweis einer kritischen Einengung eines Herzkranzgefäßes (koronare Herzerkrankung). Ab dem 35. Lebensjahr ist die koronare Herzerkrankung die häufigste Ursache eines plötzlichen Herztodes beim Sport.
Ab dem 55. Lebensjahr bei Frauen und dem 45. Lebensjahr bei Männern soll die Ergometrie als Screeningtest vor dem Sport generell durchgeführt werden.

Die Echokardiographie zeigt Befunde, die weder durch  Anamnese und körperliche Untersuchung noch durch EKG und Belastungs-EKG zu erheben sind.

In der Kombination Anamnese, körperliche Untersuchung, Belastungs-EKG und Echokardiographie ist eine hocheffektive und gleichzeitig preiswerte Genauigkeit zu erreichen.

Diese Untersuchungen bietet die Kardiologie praxis westend seit 12 Jahren auf höchstem Niveau an.

Der Artikel Neue Anforderungen an die Medizin: Der Sportler – ein besonderer Patient stammt von Blog der praxis westend Berlin.

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