Vererbter Brustkrebs

Angelina Jolie bekannte in einem Artikel in der New York Times: Ich habe mir aus Furcht vor Brustkrebs beide Brustdrüsen entfernen lassen. Die bekannte Schauspielerin leidet an einer Mutation des BRCA1-Gens, ihr Brustkrebsrisiko lag bei 80 %, ihre Mutter starb im Alter von 54 Jahren an Brustkrebs. Durch die Operation reduzierte Angelina Jolie ihr Brustkrebsrisiko auf unter 5 %.

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Zum Glück leiden nur 0,2 % aller Frauen an einer Mutation des BRCA1 oder BRCA2-Gens, die beide ein hohes Risiko für Brustkrebs bedeuten. Aber nicht nur das Risiko an Brustkrebs zu erkranken, ist erhöht, auch an Eierstockkrebs erkranken die betroffenen Frauen weitaus häufiger.

Betroffen von der Mutation sind vor allem Frauen aus Familien, in denen Brustkrebs bei jungen Frauen gehäuft auftrat, beidseitiger Brustkrebs sowie Brust- und Eierstockkrebs bei der gleichen Verwandten diagnostiziert wurde sowie Brustkrebs bei männlichen Verwandten auftrat. Frauen aus betroffenen Familien sollten mit ihrem Arzt besprechen, ob eine genetische Testung und Beratung für sie sinnvoll oder sogar notwendig ist.

Keineswegs müssen alle betroffen Frauen den Weg wählen, den Angelina Jolie vorgezeichnet hat. In 15 Zentren deutschlandweit wird ein intensiviertes Vorsorgeprogramm für Frauen angeboten, die von der Risikomutation betroffen sind. Die intensivierte Vorsorge besteht aus Selbstuntersuchungen der Brust, Tastuntersuchungen durch den Arzt, Sonografie, Kernspintomografie und Mammographie.

Leider gibt es keine vernünftige Vorsorge für den Eierstockkrebs. Hier bleibt nur die vorsorgliche Entfernung der Eierstöcke nach Abschluss der Familienplanung bei den betroffenen Frauen. Hierdurch sinkt auch das Risiko für den Brustkrebs um 50 %.

Quellen und weiterführende Links

* Uniklinik Köln: Zentrum für familiären Brust- und Eierstockkrebs

* New York Times vom 14.5.2013: Angelina Jolie: My Medical Choice

* Dtsch Arztebl Int 2011; 108(19): 323-30; DOI: 10.3238/arztebl.2011.0323: Familiäres Mamma- und Ovarialkarzinom: Neue Gene, neue Therapien, neue Konzepte

* Deutsches Ärzteblatt, Nachrichten vom 15.5.2013: Vorsorgliche bilaterale Mastektomie: Individuelle Entscheidung

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