Es gibt manchmal so Situationen in der Apotheke, da weiss man nicht recht, was man machen soll. Die Situation ist moralisch und/oder rechtlich … zwiespältig.
Beispiel gefällig?
Hatte ich vor ein paar Wochen.
Eine Frau um die 40 kommt in die Apotheke. Sie will einen dieser Drogenscreening-Tests für Zuhause bestellen.
Sie erklärt, dass sie damit ihren Sohn testen will. Der benimmt sich seit längerem seltsam und widerspenstig und sie vermutet stark, dass er irgendwelche Drogen nimmt – was er abstreitet.
Gut, Drogentests haben wir sowieso nicht an Lager, auch nicht den 6-fach Test, den sie will, das muss ich besorgen … das gibt uns etwas Zeit, darüber nachzudenken.
Also mal abgesehen von der persönlichen Situation – das Vertrauensverhältnis in der Familie scheint ja schon ziemlich angeknackst zu sein – darf die Mutter ihren Sohn überhaupt testen?
Ich nehme jetzt mal an, er ist noch minderjährig, kann aber nicht sicher sein.
Ohne sein Wissen wird sie ihn nicht testen können – das ist ein Urintest.
Und falls sie nicht darf … wie sieht das denn bei mir hier aus – darf ich den überhaupt verkaufen, wenn ich weiss, was sie damit vorhat? Ich meine … ein Drogentest … auch wenn sie das jetzt nicht so ausdrücklich erwähnt hätte…
Und: machen ist das eine, Auswerten ist das andere.
Hmmm …
Gedanken?
Was würdet ihr machen?
Was der Frau empfehlen?
…
Erinnert mich auch an diesen Post von vor 2 Jahren.