Apps, die Angaben zu Arzneimitteldosierungen enthalten, dürfen nur noch vom Hersteller selbst im iTunes Markt veröffentlicht werden. App-Entwickler haben sich über diese Regulierung durch Apple geärgert und sehen darin eine Benachteiligung.
Konkreter Fall: Eine App liefert für die Intensivpflege Umrechenfaktoren und Dosierungen von Notfallmedikamenten. Mit einem einfachen Fingerklick lassen sich Infusionsraten verschiedener Arzneimittel anpassen. Die App wird unter dem Namen des Entwicklers eingestellt, ohne zu bennen, ob und wenn ja welcher Arzneimittelhersteller die App in Auftrag gegeben hat.
Was passiert, wenn aufgrund falscher Angaben ein Patient zu Schaden kommt? Wen kann man haftbar machen? Den App-Entwickler, der häufig in finanziell unsicherer Freiberuflichkeit als Einzelkämpfer agiert? Wohl kaum. Den Arzneimittelhersteller, der für die Entwicklung der App bezahlt hat und sie unter dem Namen des Entwicklers einreicht? Wenn man ihn kennt, dann schon. Wenn er allerdings nicht zu ermitteln ist, bleibt im Schadensfall möglicherweise die Haftung am großen, zahlungskräftigen Apple-Konzern hängen. In diesem Sinne schützt der Schritt von Apple hin zur Regulierung des Medical App Marketes nicht ausschließlich die Patienten, sondern auch den App-Store-Anbieter.
Interessanter Hinweis: die besagte App, deren Veröffentlichung Apple verweigert, ist bei Google Play erhältlich. Bei Google ist die Freiheit grenzenlos – auch für Medical Apps mit Informationen zur Dosierung von Arzneimitteln. Wir sind gespannt, wie lange noch?