Arztpraxen: Auch kurze Wartezeiten können enttäuschend sein

Nicht die Wartezeit allein entscheidet über das Ausmaß der Patientenzufriedenheit, sondern ihr Verhältnis zur subjektiv empfundenen Dauer des Arztkontaktes. Für diese Relation existieren vier grundsätzliche Zufriedenheits-Situationen (vgl. Abb.):
– die Komfort-Situation stellt das Ideal dar, das jedoch nur in gerade 11% der Arztpraxen umgesetzt wird (Basis: IFABS Benchmarking-Praxisanalyse-Panel),
– ihr Gegenteil, die Negativ-Situation, ist mit einer Auftrittshäufigkeit von 46% die Regel,
– bei der Toleranz-kritischen Situation hängt die Zufriedenheit der Patienten von der Qualität der übrigen Kontakt-begleitenden Faktoren ab (Wartekomfort, Betreuung durch das Personal, Adhärenz-Förderung des Arztes etc.); sie findet sich in 15% der Praxen,
– die Konstellation aus kurzer Warte- und gleichgerichteter Gesprächszeit nutzt ausschließlich berufstätigen Bagatell-Patienten, ansonsten handelt es sich hierbei um eine Mogelpackung zur Optimierung der Praxis-Produktivität (Stichwort: “Fließband-Praxis”); auf sie stösst man in 28% der Arztpraxen.
Betrachtet man die beiden Zeit-Dimensionen unabhängig voneinander, besteht lediglich in 26% der Arztpraxen Zeit für längere Gespräche und nur in 39% der Praxisbetriebe können sich Patienten auf kurze Wartezeiten verlassen.

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