Gestern stieß ich zufällig auf Dr. Gabor Maté, einen kanadischen Arzt, der seit vielen Jahren mit drogenabhängigen und von der Gesellschaft ausgegrenzten Menschen arbeitet. Sein Buch In the Realm of Hungry Ghosts: Close Encounters with Addiction ist gefüllt mit den Schicksalen dieser Menschen, aber auch mit seiner subjektiven und dennoch wissenschaftlichen Sicht auf das weite […]
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Natürlich riskierte Althaus nicht Leib und Seele auf Nazi-Pöbel-Partys oder in den Kellergewölben irgendwelcher Pharmakonzerne
Aus der aktuellen Ausgabe der Publikation nr-Werkstatt des “Netzwerks Recherche” zum Thema “Undercover. Reporter im verdeckten Einsatz”, darin u.a. auch Hintergründe zum ARD-Schleichwerbeskandal und ein lesenswertes Interview mit Volker Lilienthal vom epd.
Kick-Back trifft Gesundheitsministerium
Kick-Back-Zahlungen von Hörgerätehändlern an HNO-Ärzte gehören nicht nur in Deutschland zu den Gepflogenheiten der Branche. Auch in Österreich ist der diskrete Umgang mit den Geldumschlägen anscheinend eine geübte Praxis. Mitte 2009 bestätigten der Hauptverband der Sozialversicherungsträger der Präsident des Verbands der Hörakustiker die Existenz von Schwarzgeld für HNO-Ärzte.
In Österreich hat das Magazin “Datum” nun schwere Vorwürfe gegen einen Spitzenbeamten im Gesundheitsministerium erhoben. Der HNO-Arzt, seit 2000 im Gesundheitsministerium beschäftigt, der im titelverliebten Österreich als “Generaldirektor für öffentliche Gesundheit” auftritt, obwohl es dieses Amt offiziell in der Minsteriumsverwaltung nicht gibt, soll über Jahre hinweg ein Mal im Monat von einem Boten in einem braunen Kuvert Bargeld von einem Hörgerätehändler erhalten haben, damit er diesem Patienten zuweist.
Aufzeichnungen des Geldboten zeigen, dass von 1998 bis 2002 insgesamt 133.200 Schilling (fast 10.000 Euro) an den Mediziner gezahlt wurden.
Die ganze Story gibt es als Volltext auf der Internetseite des Magazins.
Ein Quantum Pharma
An diesem Wochenende ist in den USA der neue Film mit Julia Roberts und Clive Owen angelaufen: Duplicity. Der Plot scheint klassisch: Zwei Geheimagenten verlieben sich und arbeiten anstatt gegeneinander gemeinsam gegen ihre Arbeitgeber. Solides Hollywood-Kino, meint auch die Kritik in der NY Times.
Wäre nicht die Branche, für die die beiden als Schnüffler unterwegs sind. Es sind “Corporate Spies” im Dienste zweier Pharmakonzerne, die um Informationen über eine innovative Blockbuster-trächtige Hautcreme kämpfen.
Kein Fiction. Pharmakonzerne sollen Ermittlungsabteilungen unterhalten, die es von der Ausstattung und Qualifikation der Mitarbeiter mit manchem staatlichen Geheimdienst aufnehmen können.
Ein Einblick von Peter Rost in Pfizers Operationen.
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Update
Die Branche wird in dem Film nicht explizit genannt. Das Produkt nur angedeutet. Während beispielsweise die NY Times den Film bei “Kosmetik” sieht – global market for dandruff shampoo, premium diapers and moisturizing creams, verortet der Autor der Washington Post den Schauplatz im Pharma-Business: “Duplicity” pits two pharmaceutical companies and their embittered chief executives against each other. Eine kurze Google-Recherche zu den Stichwörtern “Duplicity cosmetics roberts” bringt rund 55.000 Treffer, mit “pharmaceuticals” rund 10.000.