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Sommerloch
Trotz aller guten Vorsätze ist es doch hier eingezogen: Das gefürchtete Sommerloch!! Juliane hat mich gestern leise darauf hingewiesen und auch meinen Eltern ist aufgefallen, dass ich meine Ferien wahrscheinlich durchgängig genieße, denn der Blog schweigt sich aus
Die letzten tage habe ich damit zugebracht meinem Rücken die maximal Belastung des Dauer-Liegens bzw. der […]
Teil II
Postoperativ entwickelt Herr R. Fieber, die Entzündungswerte im Blut steigen unter laufender Antibiotikatherapie an und die Operationswunde tut nicht so recht wie man es sich erwartet. Wir schliessen also die üblichen Verdächtigen aus: Water, wind, walk, wound and weird drugs.
Water steht für Harnwegsinfekte, wind für Lungenentzündung, walk für Beinvenenthrombose, wound für Wundinfekt und weird drugs für medikamenten-induziertes Fieber.
Also machen wir einen Urinstatus (kein Harnwegsinfekt), ein Thorax-CT (nichts), die Beinvenen sind auch nicht verstopft und an Medikamenten hat er auch weder viele, noch ungewöhnliche Präparate. Also verdächtigen wir die zwar nicht wirklich gerötete oder eitrige Wunde, da die 15cm lange Laparotomie aber trotzdem über eine Strecke von 3cm etwas “saftelt” entfernen wir 3 der vielen Klammern, stecken Aquacel rein und kleben ein Pflaster drauf.
Die Wunde saftelt weiter und die Pflege wechselt mehrmals täglich die Wundauflage. Bis sich am 4. postoperativen Tag eine Kollegin der Pflege an uns wendet, “da da irgendwas in der Wundhöhle steckt, das sie nicht rausbekommt”. Eine andere Kollegin der Pflege vermutet irgendeinen Tupfer oder eben das Aquacel, das jemand in die Wundhöhle (=der Raum zwischen der Muskelfaszie und der Haut) eingebracht hat und rät ihrer Kollegin sie solle das ganze Tupferzeugs doch eben ein bisschen mit NaCl aufweichen, das gehe sicher nur so schwer raus da es eingetrocknet sei. Das funktioniert nicht, deswegen stehen kurz darauf OÄ C. und die Menschenhandwerkerin am Patientenbett und linsen durch die offene Stelle mal rein. Sehen irgendeinen Fitzel Stoff mit Blut durchtränkt, schnappen uns eine Pinzette, ziehen daran. Und ziehen. Und ziehen. Und das Fitzelchen Stoff hört nicht auf und so langsam dämmert uns, dass das kein Tupfer ist. OÄ C. und ich stehen also gegenüber am Patientenbett (in dem ein wacher Patient liegt) und unsere Blicke treffen sich langsam, während unsere Hautfarben immer bleicher werden.
Kennt ihr diesen Clownscherz mit dem Endlostuch, das aus einer Tasche gezogen wird und nicht aufhört?