“Ihr Arzt meinte ja, es handele sich um…, es ist aber…”, “Die Untersuchungen zeigen, dass die Annahme Ihres Arztes, Sie würden unter….leiden, nicht zutrifft.” oder: Ganz im Gegensatz zu Ihrer Einweisungs-Diagnose haben wir festgestellt….”: für Krankenhaus-Ärzte beinhalten diese Formulierungen eine Faktenübermittlung, für Patienten manifestiert sich – neben der Information über ihren medizinischen Status – vor allem ein Aspekt: “Mein Arzt hat sich geirrt!”. Aber auch Gespräche über Verhaltensregeln, die die niedergelassenen Ärzte ihren Patienten gegeben haben und die von Klinikseite mit Kommentaren wie: “Genau das ist absolut falsch!” oder: ” So sollten Sie auf gar keinen Fall …” beantwortet werden, bedeuten eine Kompetenz-Abwertung. Dieser Eindruck bleibt auch nach der Entlassung bestehen und beeinflusst das Arzt-Patienten-Verhältnis negativ. Insgesamt betrachtet können Klinikärzte die mühsam und langfristig aufgebaute Reputation ihrer Einweiser bei ihren Patienten mit nur wenigen Worten schädigen und Distanzierungs-Effekte induzieren. Für Praxisinhaber ist das ein fataler Prozeß, der nur schleichend und im Verborgenen wirkt, sich aber mittel- bis langfristig vital auf den Erfolg von Patientenbindung und -gewinnung auswirkt. Kliniker können diese Schädigung durch eine bewusstere, nicht vergleichende Formulierungs-Technik vermeiden. Ihr positiver Doppel-Effekt: für die Patienten entsteht keine Informations-Verlust und für die Einweiser ein Reputations-Schutz.
Das Buch zum Thema: Einweisermarketing für Krankenhäuser
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