Adhärenz-zentriertes Patientenmanagement ist nicht nur eine Frage der ärztlichen Bereitschaft hierzu, sondern basiert vor allem auf einem angepassten Kommunikationsverhalten. Im Rahmen des 3K-Projektes wird auch dieser Baustein des Patienten-Empowerments untersucht. Die ersten Ergebnisse eines Pre-Tests zur Arzt-Patienten-Kommunikationsqualität zeigen, dass in diesem Bereich ein deutlicher Verbesserungsbedarf besteht. Praxisinhaber wurden per Fragebogen gebeten, anonymisiert einen Einblick die Verwendungshäufigkeit ausgewählter Formulierungstechniken zu geben. Sehr häufig werden u. a.
– “Weichmacher” (“Ich würde Ihnen empfehlen” statt: “Ich empfehle Ihnen”),
– Reizwörter (trotzdem, dennoch, aber)
– “Killerphrasen” (“Das geht nicht”, “Sie müssen…”)
– “Wir”- oder “Man”-Formulierungen (statt “Ich” oder “Sie”) und
– Fachbegriffe ohne Erklärung
verwendet. Diese Kommunikationstechniken behindern die Adhärenz-Förderung nachhaltig. Die befragten Ärzte sehen aber nach eigenen Angaben keine Notwendigkeit, ihren Kommunikationsstil zu verändern. Auf einer Skala von “0″ = “Keine Bereitschaft” bis “10″ = “Hohe Bereitschaft” ergibt sich für den Pre-Test ein Durchschnittswert von 1,8. Dabei vernachlässigen sie, dass eine patientenorientiertere Kommunikation nicht nur die Therapie-Ergebnisse, sondern auch den Praxiserfolg nachhaltig verbessert.
Der Praxisberater aus dem Buchhandel: Die Benchmarking-Praxisanalyse
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