Der Sommer ist da

Bedröppelt sitzt Lars auf der Untersuchungsliege, rotes Gesicht, rote Schultern, rote Brust und sehr roter Rücken. Er war am Samstag im Freibad. Mit seinen Kumpels. Ohne Eltern und auch ohne Sonnencreme. Beides soll cool sein. Lars ist dreizehn. Er schaut mich in einer Mischung aus Schmerz und Reue an. Die Mutter ist arbeiten, begleitet wird […]

“Der Nächste, bitte”: Medizinstudenten geben Tipps für den Arztbesuch

Auf der Internetseite washabich.de übersetzen Medizinstudenten aus ganz Deutschland seit mehr als zwei Jahren ärztliche Befunde in eine für Patienten leicht verständliche Sprache – ehrenamtlich und kostenfrei. Damit Patienten ihre oft knapp bemessene Zeit beim Arzt möglichst gut nutzen können, haben die Studenten nun einen Leitfaden für den
Arztbesuch geschrieben.
“Häufig können sich Patienten nach […]

Kongress-Update: Venenkleber, Venenlaser & Co – Prof. Proebstle beim Internationalen Venenkongress in Miami

Das jährliche IVC Meeting gilt als einer der größten internationalen Kongresse für Venenspezialisten. Aus Europa waren nur zwei Vortragende eingeladen, um die ansonsten US-amerikanische Faculty zu vervollständigen: Prof. Dr. Thomas Proebstle und Prof. Alun Davies ( London/England). In seinen Vorträgen referierte Prof. Proebstle u.a. über das neue Sapheon Venaseal Verfahren, dem Verkleben von Krampfadern (” […]

Kongress-Update: Venenkleber, Venenlaser & Co – Prof. Proebstle beim Internationalen Venenkongress in Miami is a post from: P-Lounge – Closure fast und andere High Tech Verfahren

Was ich in der Feuerwehr gelernt habe

Ich bin nicht mehr in der Feuerwehr – nicht mehr seit Junior bei uns ist, aber vorher war ich es – 13 Jahre lang. Bei der freiwilligen Feuerwehr. Ich war bei Wasserschäden, Autounfällen, Tierrettungen, vielen Fehlalarmen und ein paar Bränden. Hauptsächlich nachts und am Wochenende – weil ich tagsüber studierte oder arbeitete. Für die Zeiten hatten sie andere Leute in den aufgebotenen Gruppen: solche, die in der Nähe arbeiten und von der Arbeit wegkönnen.

Dabei habe ich einiges gelernt:

Gestandene Männer, die im nächtlichen Einsatz Pyjamas mit kleinen Raketen oder Comicfiguren drauf tragen sind gar nicht so selten. (Leider habe ich davon nie ein Bild gemacht – und inzwischen hat man die Ausrüstung auch nicht mehr zu Hause – so dass man sich nachts eigentlich 2x umzieht).

Wespennester: grosse entfernt die Feuerwehr, kleine kann man noch selber machen – aber es mit der alten Methode „ausräuchern“ zu versuchen, nur weil man Geld sparen will … führt meistens dazu, dass man dann doch noch die Feuerwehr braucht (!).

Man sollte auch mit dem Auto nie in Pfützen fahren, wenn man nicht weiss, wie tief sie sind. Ernsthaft.

Einen geklauten Tresor sollte man nicht direkt unter einem Rauchmelder versuchen zu öffnen – die funktionieren auch in leerstehenden Gebäuden meist noch.

Es ist unglaublich, wie bleich ein an sich schon nicht sonnengebräunter Mann werden kann, wenn er bemerkt, dass das Feuer, das wir am Bauwagen gelöscht haben direkt unter einer Kiste mit einer grossen vollen Gasflasche gebrannt hat.

Sperrige Sofas können im Notfall auch mittels Drehleiter gezügelt werden (richtige Verbindungen vorausgesetzt).

Feuerwehrübungen (speziell Hauptübungen –meist im Herbst) sind gute Unterhaltung für die ganze Familie. Ja. Auch heute noch.

Airbags die losgehen sind unglaublich laut – sie „explodieren“ förmlich -und machen klassischerweise kleine Verbrennungen an den Hangelenken.

Anschnallen im Auto ist enorm wichtig für die eigene Sicherheit. Wenn man nicht angeschnallt ist, verlässt man das Auto bei einem Unfall rasch mal durch die Scheibe – und das hinterlässt (mindestens) hässliche Spuren.

Selbstmörder sind häufig ineffektiv. Es ist aber auch nicht ganz eine so einfache Sache. Und die effektiven wählen oft Methoden ohne jegliche Rücksicht für die Umwelt. Wer sich in der Wohnung mit Benzin übergiesst und anzündet erreicht eventuell sein Ziel (Tage später), sprengt aber die Wohnung in die Luft und verwüstet die Nachbarwohnungen gleich mit.

Bei der Feuerwehr zu sein ist toll, weil man so eine Menge Leute kennenlernt (ich zum Beispiel meinen Kuschelbär). Die trifft man gelegentlich auch später wieder … zum Beispiel, wenn man bei der Arbeit einen kleinen Chemieunfall hat und Hilfe braucht … oder auch bei ihrem Zweitjob als Sanitäter.

In dem Sinne ein (etwas nostalgisches) “Hallo!” an all die Feuerwehrleute da draussen.

Healthsumer, Nörgler, kooperative und unkomplizierte Patienten in Arztpraxen und Krankenhäusern

Um zur Optimierung der Betreuungs- und Kommunikationsprozesse die Patienten zu charakterisieren, die Arztpraxen und Krankenhäuser aufsuchen, existiert eine Vielzahl von Ansätzen. Ein pragmatischer Weg ist die Klassifizierung an Hand der Merkmale “Leidensdruck” und “Anspruchshaltung an die betreuende Institution”, die zu vier Grund-Typen führt: – Sind beide Merkmale hoch ausgeprägt, hat man es mit sog. Healthsumern […]

kinderdok in Berlin IV

Heute ein Zitat aus einer Vorlesung, das Leitmotiv des Kongresses sind ja Familien mit Migrationshintergrund, also beschäftigen wir uns mit Mehrsprachigkeit: Hannah: “Mami, heute habe ich ein Bild in der Kita gemalt.” Mutter: “And did they say ‘Well done, good Hannah!’ ?” Hannah: “Nein, ‘liebe Hannah’, cause it’s German!” (c) Rosemary Tracy Was noch? – […]

Pet Peeves – Dauerrezepte für Benzodiazepine

Das ist ein Unsinn, den es so zumindest in Deutschland nicht gibt: Dauerrezepte für Benzos. Benzodiazepine haben sicher ihre Berechtigung, aber wenn ich so was sehe, dann nerve ich mich:

Zur Erinnerung. Bei Seresta steht im Arzneimittelbuch und in der Packungsbeilage folgende Einsatzgebiete:

Symptomatische Behandlung von Spannungs-, Erregungs- und Angstzuständen. Zusatzbehandlung von Angstzuständen bei Depressionen.

Kurzzeitbehandlung von angst- und spannungsbedingten Schlafstörungen.

Seresta/Seresta forte ist bei Alkoholikern zur Behandlung von akuten Entzugserscheinungen wie Tremor und Angstzuständen geeignet.

und unter Dauer der Anwendung:

Die Behandlungsdauer ist so kurz als möglich zu wählen und sollte im Allgemeinen einen Zeitraum von 2–3 Monaten nicht überschreiten.

Im Falle einer Langzeittherapie sollte regelmässig die Notwendigkeit einer Weiterführung der Behandlung abgeklärt werden.

Es ist ein hochgradig abhängig machendes Beruhigungs- und Schlafmittel. Der Arzt verschreibt ihr das schon seit langem so. Am liebsten hätte er ja Jahresrezepte ausgestellt – das zumindest hat er eingestellt, nachdem ich ihm einmal mitgeteilt habe, dass das für Bezodiazepine – die unter das Betäubungsmittelgesetz fallen – nicht geht. 6 Monate ist das Maximum dafür.

Die Patientin ist ein herziges älteres Fraueli, der ich nicht wirklich einen Vorwurf machen kann und will. Sie ist ganz sicher nicht Alkoholikerin. Und ich halte ihr sehr zugute, dass sie zumindest bisher nicht angefangen hat eigenständig die Dosierung zu steigern.

Trotzdem: an dem Rezept ist in meinen Augen so einiges nicht okay:

Ein Kardiologe verschreibt also Schlafmittel. Regelmässig. Behandlungsgrund: Krankheit (heisst was genau?). Zu nehmen bis auf weiteres … Nö, ein Abbau ist da nicht geplant. Wieso auch? Geht ihr ja gut mit, oder?

Grummel.