Ein Bericht von Sabine Kuhlmann über ihren Einsatz auf Mindoro, Philippinen
Mein Name ist Sabine Kuhlmann und ich verbringe gerade mein erstes Projekt mit den German Doctors auf den Philippinen. Normalerweise arbeite ich als Assistenzärztin in einer Klinik für Innere Medizin. Vor einer Woche bin ich zu meinem Einsatz nach Manila / Mindoro aufgebrochen. Am Samstag, den 11. Mai. kam ich mit einer Kollegin aus Deutschland, welche ich bereits am Flughafen in Frankfurt traf, im “Staff House” in Bagong Silang in Manila an. Bagong Silang ist ein großes Gebiet von Manila, wo viele Philippiner unter armen Bedingungen leben und auf engstem Raum mit einer Großfamilie wohnen. Einige Familien haben sieben Kinder oder mehr. Ich hatte mich auf spartanische Lebensverhältnisse eingestellt, weshalb ich bei Ankunft in unserem Haus nicht geschockt war. Dass die Dusche nur kaltes Wasser abgibt, hatte ich vorher schon gelesen und fand es nicht so schlimm wie erwartet. Ansonsten hatte jeder von uns ein eigenes Zimmer mit einem Bett, einem Schreibtisch und einem Schrank.
Den zuvor beschriebenen manchmal stattfindenden Stromausfall haben wir bisher nicht erlebt. Bis einschließlich Montag hatten wir noch frei, da am Montag gewählt wurde und jeder in die Provinz fahren musste, wo er registriert war. Wir verbrachten den Sonntag dann mit einer Besichtigungstour in Intramuros, einer alten Siedlung in Manila City, und den Montag in einer Shopping Mall in der wir uns mit einer philippinischen SIM-Karte ausstatteten, um Kontakt nach Deutschland zu halten. Von Dienstag bis Freitag arbeiteten wir dann in verschiedenen Ambulanzen in und um Manila. Hierbei ist die Arbeit meiner Meinung nach am ehesten vergleichbar mit der eines Hausarztes. Denn die Patienten kommen mit allen möglichen Krankheiten, wobei die meisten mit leichten Mitteln zu behandeln sind. Viele von ihnen sind Kinder, welche zum Beispiel Husten, Schnupfen und Fieber haben. Viele kommen auch mit Hautkrankheiten, was eine große Herausforderung für uns Ärzte ist, da kaum einer Hautarzt ist. Viele Kinder bekommen auch eine regelmäßige Entwurmung. Denn ein Wurmbefall ist hier häufig und kann zu vielen verschiedenen Symptomen führen. Die philippinischen Mitarbeiter des Gesundheitszentrums waren alle sehr nett und rücksichtsvoll und man wird sogar am ersten Tag mit einem Lied in die Familie des Zentrums aufgenommen.
Hilfe bei der Arbeit bekam ich innerhalb und außerhalb des Gesundheitszentrums (in den sogenannten “Rolling Clinics”) von einer Übersetzerin, welche gleichzeitig als Krankenschwester fungierte und einer Mannschaft an Helfern, welche die Medikamente herausgaben, die erste Krankheitsgeschichte aufnahmen, die Patientendaten aufnahmen und das Mittagessen kochten. Am Wochenende nach der ersten Arbeitswoche fuhr ich mit der Kollegin, welche mit mir gleichzeitig angekommen war an die Subic Bay, eine Bucht nördlich von Manila, wo wir schwimmen und entspannen konnten.
Heute in der Früh bin ich mit der gleichen Kollegin dann nach Mindoro aufgebrochen. Hier werden wir zwei neuntägige Touren machen, einmal im Süden und einmal im Norden mit Besuch von jeweils neun Mangyana-Dörfern. Diese Dörfer werden alle vier Wochen angefahren und die Einwohner, welche sonst keinen Zugang zur Behandlung haben, behandelt.
Einsortiert unter:Allgemein Tagged: Mindanao, Philippinen, Rolling Clinic