Nächster Tag. Vor dem Frühstück eine Runde ins Hallenbad zum Entspannungswellnessschwimmen…
…und beim Frühstück dann ein wenig den Tag geplant: Kein Stress heute! Lieber ein wenig mit der Lady durch die Gegend cruisen, ein paar Schlösser und Burgen besichtigen und… schaun wir mal!
Bergstraßenfahren macht Spaß. Ich überhole Radfahrer, werde von Motorradfahrern überholt, durchquere ein Dorf, erreiche einen schattigen Parkplatz an einem munter vor sich hin plätschernden Bächlein…
Angehalten.
Wanderschuhe angezogen.
Und losmarschiert… Wohin?
…naja…. so ein Stündchen durch den Wald… idyllische Wiesen… Bienengesumm… Kuhglockengeklimper… Alpenrosen… Enzian… und der Gipfel ist zum Greifen nah!
Halt, das kennen wir doch!
Gnadenlos zickzackt sich der Pfad den Hang hinauf, Einheimische ziehen fröhlich grüßend an mir vorbei… aber irgendwann stehe ich dann auch endlich oben, auf zweitausendfünfhundert Metern, dem Hauptgipfel dieses Bergmassivs – gestern war ich nur auf einem Nebengipfel, der war nicht ganz zweitausendfünfhundert Meter hoch, und da will ich jetzt auch nochmal hin… und jetzt weiß ich, was eine Gratwanderung ist!
Links und rechts von mir geht es mehrere hundert Meter tief hinunter und über mir tummeln sich, wie immer die Drachenflieger.
…tief durchatmen…
….und nochmal ins Gipfelbuch eintragen…
….und den Hang hinunterstolpern.
Das fällt mir gar nicht mehr so schwer wie gestern, man bekommt Routine!
Ich erreiche den Parkplatz, plumpse in den bequemen Ledersitz, öffne das Dach und fahre zu meinem nächsten Nachtquartier, ein paar Täler weiter.