Der in Nordamerika weit verbreitete Rhus Toxicodendron (Rhus Tox.) ist eine unauffällige Strauchpflanze und ist unter den deutschen Namen Giftefeu oder Giftsumach bekannt. Die Wirkung des Giftes Urushiol setzt schon bei der leichtesten Berührung ein und verursacht allergische Reaktionen der Haut, die bei intensiverem Kontakt von Ausschlag bis hin zu Symptomen schwerer Verbrennungen führen können. Der Giftstoff weist die höchste Konzentration im weißlich gefärbten Pflanzenmilchsaft auf. Deutlichstes Erkennungsmerkmal des Rhus Tox. sind die dreiblättrigen Triebe in Form eines auf den Kopf gestellten Buchstaben T.
Als Akutmittel bei Sportlern beliebt
Entsprechend der Ergebnisse bei der Mittelprüfung vom Begründer der Homöopathie Dr. Hahnemann sind in erster Linie Beschwerden des Bewegungsapparates erfolgreich behandelbar. Neben chronischen Leiden wie Rheuma, Ischias oder Hexenschuss ist der Einsatz bei akuten Verletzungen von Sehnen, Bändern und Gelenken verbreitet. Viele Sportler, insbesondere unter den Leichtathleten, favorisieren die Einnahme von Rhus Tox. als Sofortmaßnahme im Fall von Verstauchungen, Zerrungen oder Verrenkungen. Daher wird das Mittel auch von den meisten Homöopathen als Grundbestandteil der Hausapotheke – der dreißig wichtigsten homöopathischen Mittel – empfohlen.
Weitere Anwendungsgebiete
Die Reaktion der menschlichen Haut auf das Kontaktgift Urushiol deutet auch auf andere Diagnosebilder hin, bei denen Rhus Tox. angewendet werden kann. Beschwerden die Haut betreffend wie Herpes, Gürtelrose oder Hautflechten sprechen auf die Behandlung an. Windpocken äußern sich sowohl über die Haut als auch mit Symptomen, die einer Grippe ähnlich sind und auch in diesem Fall ist Rhus. Tox einsetzbar. Weitere in der Mittelprüfung erkannte Symptome entsprechen dem Typhus und auch bei der Vorstufe zum grippalen Infekt wie Heiserkeit kann sich die Mittelgabe lohnen.
Niedrige Potenz für körperliche Ebene
Die Faustregel in der Homöopathie besagt, dass niedrigere Potenzen ihre Wirkung verstärkt auf körperlicher Ebene entfalten. Zu den niedrigeren Potenzen zählen Rhus Toxicodendron D12 und D30. Höhere Potenzen wie C30, C200 oder D200 sind eher angezeigt, wenn in den Diagnosebildern emotionale und geistige Zustände die körperliche Versehrtheit dominieren. Die meistangewendete Dosierung ist Rhus Tox. in der Potenz D12, die als Akutmittel in keiner homöopathischen Hausapotheke fehlen sollte. Übliche Darreichungsform sind Globuli – Streukügelchen – oder Tropfen, die in Wasser verdünnt ihre Wirkung noch steigern können und bei Verletzungen gerne über einen längeren Zeitraum Schluckweise eingenommen werden.
Weitere Informationen zu Rhus Toxicodendron und der Homöopathie
Wer neugierig geworden ist, kann sich in diesem Ratgeber von Sven Sommer einen größeren Einblick hinslich des Mittels Rhus Toxiconendron und der Wirkweise der Homöopathie verschaffen. Sven Sommer ist Autor zahlreicher Homöopathie-Bücher und Heilpraktiker in seiner eigenen Praxis in München.
Inhalte des Buches:
- über 130 Krankheitssymptome
- mehr als 100 Beschreibungen homöopathischer Mittel
- eingeteilt in die Bereiche: Erste Hilfe, körperliche Beschwerden, Störungen des Allgemeinbefindens, Kinderkrankheiten
Artikelbild: © emer – Fotolia.com
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