Ich wurde jüngst von einem mir bis dahin unbekannten Blog kontaktiert. Das “Young Lions Gesundheitsparlament ” finde ich eine interessante Idee. Seit März 2012 engagieren sich 80 junge Vordenker ehrenamtlich im Young Lions Gesundheitsparlament, das vom forschenden Arzneimittelhersteller Janssen initiiert … Weiterlesen
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Google greift an: Was kann die beste Smartwatch?
Noch bequemer, noch einfacher, noch unterhaltsamer: Mit einem neuen Update des Betriebssystem Android Wear von Google könnte das Rennen um die beste Smartwatch neu belebt werden. Die Apple Watch und viele weitere Smartwatches drängen sich zunehmend zwischen den User und sein heißgeliebtes Smartphone, um Alltagaufgaben, Gesundheit und soziale Kontakte ihrer Nutzer digital optimiert zu steuern. Hier die neuen Funktionen, die Smartwatches dank Update von Android Wear zukünftig nutzen können:
- WIFI-Verbindung: Dank WIFI Verbindung der Smartwatch kann das Smartphone zukünftig gerne auch in der Tasche, im Haus oder im Arbeitszimmer bleiben. Die Uhr am Handgelenk des Nutzers empfängt über WIFI Nachrichten, Telefonate, Signale von Geräten oder Wearables aus der Umgebung. Der bisherige Aktionsradius von ca. 10 Meter dank Bluetooth wird auf die Reichweite der verfügbaren WLAN-Netze vergrößert. Auch die neue Apple Watch verfügt über eine WIFI-Verbindung.
- Emojis: In Situationen, in denen der Nutzer auf eine Nachricht reagieren will, aber z. B. nicht sprechen oder keine Tastatur nutzen kann, bietet Android Wear die neue Emotji-Funktion. Mit dem Finger skizziert der Nutzer dabei einfache Bilder auf das Zifferblatt der Uhr. Die Uhr erkennt sie sofort und übersetzt sie in ein Emotji. Die Reaktion auf die eingegangene Nachricht, z. B. “o.k., nein keine Zeit, finde ich gut, gefällt mir, muss arbeiten” etc. lässt sich schnell und diskret überall absetzen.
- Gestensteuerung: Mit der Smartwatch am Handgelenk genügt eine kleine Drehung um 90 Grad nach innen oder außen, und der Nutzer kann Seiten vor- oder zurückblättern, ohne den Bildschirm zu berühren. Zufällige Ruckeleien z. B. in Bus oder Bahn scheinen das System nicht zu stören. Die Displayanzeige wird stromsparend im Schwarzweiß-Modus angezeigt, wenn die Uhr nicht genutzt wird.
FAZIT: Der Kampf um das beste Smartphone war gestern. Wer erobert die Handgelenke der Massen und wird zum neuen unzertrennlichen Freund der digital Natives, das ist die spannende Frage? Alle sieben Smartwatches, die derzeit mit Android Wear arbeiten, sollen mit dem Update ausgerüstet werden. Als erste wird die LG Watch Urbane das neue Betriebssystem nutzen.
Quelle und weitere Informationen zum Android Wear Update: http://www.theverge.com/2015/4/20/8447971/android-wear-update-wifi-support-emoji-smartwatch, 20 April 2015
MIT-interessierte OP-Pflegekräfte beim 3. OP-Management Symposium in Österreich
In der vergangenen Woche durfte ich als Referent am 3. OP-Management Symposium in Bad Aussee (Österreich) teilnehmen. Über 80 OP-Pflegekräfte nahmen das Angebot zum Thema “operation:Zukunft” wahr. Ich habe mich sehr gefreut, meinen 3-stündigen Vortrag zu den Themen… MT + IT … Weiterlesen →
Gesundheits-Apps gesetzlicher Kassen: Wie beliebt sind sie?
Das weltweite Angebot von Gesundheits- und Medizin-Apps von derzeit knapp 100.000 alleine in Google Play, reduziert sich für deutschsprachige Verbraucher deutlich, nur jede 12. App (8,3 %) und damit etwa 7.500 Apps gibt es als deutschsprachige Version in den beiden Kategorien Gesundheit & Fitness und Medizin in Google Play (1). Krankenkassen haben den gesetzlichen Auftrag (§ 20 SGB V), die Versicherten mit Maßnahmen der Gesundheitsprävention zu unterstützen. Gesundheits-Apps stoßen bei Verbrauchern und Patienten auf großes Interesse: Jeder fünfte gibt an sie zu nutzen, um Bewegungs- oder Ernährungdaten aufzueichnen (2), sieben Prozent tun dies bereits mit einem Fitnessarmband oder einer Smartwatch auf (3). Welche Rolle spielen derzeit die gesetzlichen Krankenkassen als Anbieter von Gesundheits-Apps? Wie gut erreichen sie Verbraucher, wie werden diese Apps von den Nutzern bewertet?
Die Initiative Präventionspartner hat diese Fragen im Screening Krankenkassen-Apps 2/2016 beleuchtet. Hier einige Ergebnisse:
- Die 118 gesetzlichen Krankenkassen sind mit insgesamt 67 Apps in Google Play vertreten, 60 davon werden in den Kategorien “Gesundheit & Fitness” und “Medizin” angeboten.
- Diese 60 Gesundheits-Apps von gesetzlichen Krankenkassen erreichen maximal 2,9 Millionen bzw. mindestens 529.350 Downloads. Google Play weist im Gegensatz zu iTunes sog. Downloadkategorien aus (z. B. 10.000 bis 50.000 Downloads). Legt man den unteren Wert zu Grunde, ergibt sich der Mindestwert der Downloads, brignt man den oberen Wert in Anrechnung, ergibt sicht der Maximalwert.
- Nur jede 10. App erreicht mit über 50.000 Downloads relevante Nutzerzielgruppen.
- Jede vierte Kassen-App wird von den Nutzern sehr gut bewertet, d. h. mit mittleren Nutzerbewertungen, die auf der fünfstufigen Skala über 4 liegen.
Welche Apps führen das Ranking der 10 beliebtesten Krankenkassen-Gesundheits-Apps derzeit an? Legt man die Anzahl der Nutzerbewertungen und die durchschnittliche Nutzerbewertung einer App als Maß für deren Beliebtheit zu Grunde, so landen in der Gunst der Nutzer Kassen-Apps ganz weit vorne, die
- ICD 10-Codes entschlüsseln
- Hilfe bei der Ärzte- und Kliniksuche bieten
- Schwangere unterstützen
- Nutzern helfen, sich gesund zu ernähren oder sich mehr zu bewegen.
Fazit: In Deutschland gibt es über 70 Millionen gesetzlich Versicherte (4). Die Krankenkassen erreichen derzeit mit ihrem Angebot nur wenige Verbraucher. Gesundheits-Apps bieten grundsätzlich das Potential, Nutzer rund um die Uhr und überall, d. h. in ihren Lebenswelten zu erreichen, dort, wo Menschen mit ihrem Verhalten (z. B. Ernährung, Bewegung, Tabak- und Alkoholkonsum) maßgeblich selbst über Gesundheit oder Krankheit entscheiden.
Während die klassischen, verhaltensbezogenen Präventionsmaßnahmen, z. B. Präventionskurse, nur von einem kleinen Teil (16,6 %) und überproportional von Frauen und älteren Versicherten genutzt werden (5), könnten Gesundheits-Apps der Gesundheitsprävention sowohl im Punkto Zielgruppenerreichbarkeit als auch Effizienz und Nachhaltigkeit neue Impulse verleihen. Mit der weiten Verbreitung von Smartphones über Alters-, Bildungsschichten hinweg, sind die Voraussetzungen dafür günstig (6).
Die Nutzungszahlen von Gesundheits-Apps der Krankenkassen zeigen, dass diese Apps derzeit offensichtlich noch nicht im gewünschten Maße die Erwartungen der Nutzer treffen, noch nicht die geforderten Hilfen bieten oder noch nicht so einfach zu bedienen sind, dass sie gerne und nachhaltig von vielen Nutzern angewendet werden.
Noch ist die Evidenzlage für Gesundheits-Apps insgesamt schwach (7). Mit der zunehmenden Erfahrung von App-Anbietern und dem Wissen, welche Kriterien die Wirksamkeit und Akzeptanz von Health-Apps bestimmen, wird sich das Qualitätsniveau und die Nutzerorientierung dieser neuen digitalen Präventionstools weiter verbessern.
Viele Nutzer empfinden die Vielfalt der Angebote derzeit als belastend und wünschen sich Orientierung bei der Suche nach “guten” Gesundheits-Apps (8). Zwischenergebnisse einer Befragung von Diabetikern zeigen, dass selbst diese Chronikergruppe nicht Diabetologen oder Hausärzte nach einer Diabetes-App fragt, sondern auf eigene Faust in den Stores (9) sucht.
Um Apps selbstbestimmt zum eigenen Wohl nutzen zu können, brauchen Verbraucher Medienkompetenz. Und das heißt mehr, als nur eine Gesundheits-App technisch bedienen zu können. Um die Spreu von Weizen zu trennen und Apps gezielt auszuwählen, müssen sie Fragen stellen: Sind die Gesundheitsinformationen oder Berechnungen, die eine App liefert, verlässlich und frei von Produkt- und Unternehmensinteressen des Anbieters? Sind die eingegebenen Gesundheitsdaten sicher?
Checklisten und Online-Tests, wie sie die Initiative Präventionspartner entwickelt und über Healthon kostenlos zur Verfügung stellt, können Verbrauchern dabei helfen, sich diesen Fragen selbst zu nähern.
Methodik des Screenings Krankenkassen-Apps 2/2016:
- Stichtag der Untersuchung: 29.01.2016.
- Berücksichtigte Krankenkassen: 118 (gesetzliche)
- Suche der Apps: Die Namen der Krankenkassen wurden über die Stichwortsuche von Google Play eingegeben. Die angezeigten Treffer wurden gescreent.
- Insgesamt konnten 67 Apps von gesetzlichen Krankenkassen identifiziert werden, 60 davon in der Kategorie “Gesundheit & Fitness” und “Medizin”. Die Namen, durchschnittlichen Nutzerbewertungen sowie die Download-Kategorien dieser 60 Gesundheits-Apps wurden erfasst und ausgewertet und ein Ranking nach “Beliebtheit” erstellt, aus dem Produkt “Anzahl der Nutzerbewertungen” und “Durchschnittliche Nutzerbewertung – auf der Skala 1 bis 5”.
Testberichte von 56 Krankenkassen-Apps: Weiter zur HealthOn Datenbank
Den ausführlichen Bericht zum Screening können Mitglieder von Healthon e. V. anfordern.
Quellen:
(1) Healthon App-Dashboard 01/2016
(2) Nutzung von Gesundheits-Apps & Wearables. Deloitte Global Mobile Consumer Survey 2015
(3) Nutzung von Fitnessarmbändern & Smartwatches. Ofcom consumer research Sept-Oct 2015.
(4) vdek Verband der Ersatzkassen, 2014
(5) Teilnahme an verhaltenspräventiven Maßnahmen. Ergebnisse der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1). Jordan S, von der Lippe E (2013) Bundesgesundheitsblatt · 56(5/6):878-884 · DOI 10.1007/s00103-013-1664-y
(6) Verbreitung von Smartphones. Bitkom 2014. Smartphones stärker verbreitet als Handys. Pressmeldung 14.06.2014
(7) Eigene Analyse zu Gesundheits- und Versorgungs-Apps im Auftrag von TK & Studienzentrum der Universität Freiburg. Evidenzlage von Gesundheits-Apps. Teil 1, 16-19.
(8) GAPP 2014. Gesundheits-Apps in der Aufklärung, Prävention und Patientenführug: Chancen, Risiken und Zukunftspotentiale aus der Perspektive von App-Nutzern und -Anbietern,
(9) DiMAPP 2016. Diabetes-Management mit Apps. Derzeitige & zukünftige Nutzung, Einstellungen, Erfahrungen und Erwartungen von Betroffenen.