Inzwischen haben alle Parteien ihre Wahlprogramme beschlossen und sich auch zu den Themen der Gesundheitspolitik geäußert. Klar unterscheiden sich die Positionen bei dem Thema Bürgerversicherung. Während die CDU und FDP das duale System von privater und gesetzlicher Krankenversicherung erhalten wollen, … Continue reading
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Qualitätscheck von über 20 Pollen-Apps
Viele Pollen-Apps liefern nicht nur Pollenvorhersage bzw. -alarm, sondern klären auch über gesundheitliche Fragen im Zusammenhang mit Heuschnupfen und Allergien auf. Wenn man als Verbraucher abschätzen will, ob auch die Gesundheits-Tipps dieser Apps fachlich korrekt und unabhängig von Produkt- und Firmeninteressen sind, empfiehlt es sich, folgende neuralgische Punkte zu beleuchten, die die Initiative Präventionspartner in ihrem aktuellen Qualitätsscreening von 21 Pollen-Apps untersucht hat.
Wer ist der Autor und auf welche Quellen gehen die Gesundheitsinformationen zurück?
- 8 der 21 getesteten Apps (38 %) nennen lediglich den deutschen Wetterdienst, der die Daten zur aktuellen Pollenbelastung liefert. Woher Gesundheits-Tipps stammen, wie aktuell diese sind und wer sie verfasst hat, darüber schweigen sich die meisten Apps aus. Nur eine von 21 Apps nennt einen Autor, der verantwortlich ist für die medizinischen Inhalte. Ein klarer Pluspunkt und eine Empfehlung für genau diese App.
Wer ist der Anbieter einer App? Können Sie diese Frage über die Informationen im Impressum nachvollziehen, um dann z. B. bei Beschwerden oder bei Anregungen zur Qualitätsverbesserung den Anbieter zu erreichen?
- Vier von fünf Apps (81 %) weisen ein Impressum aus, allerdings meistens nur mit einer Postanschrift. Doch ohne Telefonnummer oder E-Mailadresse legt der Anbieter die Kontakthürden für den Nutzer – bewusst – hoch. Welcher App-Nutzer schreibt schon eine Postkarte?
In welcher Währung bezahlt der Nutzer für diesen Service? Alle getesteten Pollen-Apps sind kostenlos. Können Nutzer erkennen, wer die App finanziert hat und sich erklären, warum der Anbieter ihnen diese App kostenlos zur Verfügung stellt? Macht der Anbieter keinerlei Angaben zu seiner Werbe- oder Finanzierungspolitik, ist die Beantwortung dieser Frage schwer.
- Knapp drei Viertel der getesteten Apps (72 %) kommen ohne Produkt- oder Werbeeinblendungen, z. B. von Google, aus. Ein konkreter Hinweis, dass die gesundheitsbezogenen Tipps und Informationen unabhängig vom Einfluss der Produkt- und Werbeinteressen des Anbieters, seiner Sponsoren oder Kooperationspartner sind, fehlt in allen Apps.
Auf das Bedürfnis nach Schutz der persönlichen Daten und der Privatsphäre des Nutzers, gehen die meisten Anbieter wenig ein.
- Nicht einmal jede vierte App (24 %) macht Angaben zum Datenschutz und informiert den Nutzer z. B. über die Verwendung und Speicherung der persönlichen Daten. Erstaunlich, denn für viele Verbraucher ist die Angst vor dem Ausspähen ihrer Daten die größte Hürde für die Nutzung von Gesundheits-Apps (GAPP-Studie 2014).
Fazit: Lediglich eine der 21 untersuchten Pollen-Apps klärt die Nutzer in den relevanten Qualitäts- und Transparenzkriterien auf und entspricht dem HealthonApp-Ehrenkodex für vertrauensvolle Informationen in Gesundheits-Apps. Nutzer können anhand dieser Kriterien die Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit der Gesundheits-App besser einschätzen, um aus der Vielzahl der Angebote die „seriösen“ Apps gezielt auszuwählen.
Eine vergleichende Übersicht mit den Testergebnissen aller 21 Apps sowie Informationen zum methodischen Ansatz des App-Screenings steht hier kostenlos zum Download zur Verfügung
Gute Vorsätze 2015: Helfen Gesundheits-Apps?
Die Zeit der guten Vorsätze ist gekommen: Die Fitness-Studios erleben jetzt den großen Ansturm. Wer sich für 2015 vorgenommen hat, gesünder zu leben und dazu gerne auch nach smarter App-Unterstützung in den Stores Ausschau hält, kann leicht den Mut verlieren angesichts der Fülle des Angebots von weltweit ca. 100.000 Gesundheits-Apps.
Die Initiative Präventionspartner hat deutschsprachige, kostenlose Gesundheits-Apps im Google Play Store für Verbraucher beleuchtet, die mit dem Rauchen aufhören, sich weniger stressen lassen oder sich verstärkt um ihre Gesundheitsvorsorge kümmern wollen.
- Wie schneiden sie in Punkto Qualitäts- und Transparenzkriterien (HealthonApp-Ehrenkodex) ab? Wie offen geben sie Auskunft über die Fachleute, die die gesundheitsbezogenen Tipps geben, und über die Quellen, auf denen diese Empfehlungen beruhen? Gerade bei Gesundheits-Apps schwingt immer die Gefahr mit, dass Informationen interessengeleitet sind (“Schleichwerbung”) und der Nutzer einer kostenlose App z. B. mit seinen Nutzerdaten bezahlt, die an Dritte weitergeleitet werden. Ein Blick auf die im Test der Initiative Präventionspartner beleuchteten neuralgischen Punkte zeigt, ob ein Verbraucher einer App vertrauen kann.
- Welche Unterstützungsfunktionen bieten sie (Tagebuchfunktion, Erinnerung, Aufklärung, Anleitung zu Übungen etc.)?
- Wie datenhungrig sind sie, d. h. welche Berechtigungen fordern sie von ihrem Nutzer?
Die getesten Apps lassen sich einfach miteinander vergleichen, was die gezielte Suche in den Stores erleichtert. Die Apps sind nach der Anzahl ihrer Downloads sortiert, d. h. die am häufigsten genutzten Apps sind in der Übersicht weit vorne. Die Anzahl der Kommentare und Bewertungen gibt Aufschluss darüber, wie andere Nutzer die Apps bewerten:
- Testübersicht mit 29 Apps zur Raucherentwöhnung
- Testübersicht mit 26 Antistress- und Entspannungs-Apps
- Testübersicht mit 20 Impf- und Vorsorge-Apps (z. B. Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen, Risikotests)
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Wir freuen uns über Kommentare mit Erfahrungen, ob und wenn ja welche App tatsächlich geholfen hat, den persönlichen Gesundheitszielen näher zu kommen.
Was die Wissenschaft derzeit gesichert über die Wirksamkeit von Gesundheits-Apps weiß? Lesen Sie dazu die folgenden Blog-Posts zu Raucher- und Abnehm-Apps:
Weiter zur Healthon-Datenbank mit Testberichten von über 240 Gesundheits-Apps (Stand 30.12.2014)
Nachbesserungen bei den EBM-Ziffern
Seit Oktober 2013 ist die neue EBM-Regelung in Kraft und von beginn an in einigen Details heftig umstritten. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung konnte nun gegenüber den Krankenkassen einzelne Verbesserungen durchsetzen, die Grundidee der neuen Ziffern und Bewertungssätze bleiben jedoch auch 2014 in Kraft.