Der ehemalige Missionar und Sprachwissenschaftler Dan Everett lebte mehrere Jahre bei den Pirahã, einem kleinen Indianervolk aus dem Amazonasgebiet. Die Sprache der Pirahã hat einige linguistische Besonderheiten. So kennen sie keine Zahlen, sondern verwenden nur Begriffe für "eins" oder "viele". Auch gibt es in ihrer Sprache keine Vergangenheits- oder Zukunftsform. Das und die Lebensweise der […]
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Arztbewertungsplattformen streiten vor Gericht
Harter Wettbewerb ím engen Markt der Internet-Arztbewertungen.
Dem Arztbewertungsportal “DocInsider.de” droht ein Ordnungsgeld von bis zu 250.000 Euro bzw. Ordnungshaft für den Geschäftsführer. Diese Verfügung hat das Landgericht München I auf Betreiben des Konkurrenten “jameda.de” erlassen.
Das Gericht untersagt DocInsider, Zahlen für Arztbewertungen durch Patienten anzugeben, soweit darin Bewertungen einbezogen werden, die mit einer umstrittenen Klickfunktion gewonnen wurden. Damit konnten Nutzer mit einem Mausklick Bewertungen für einen Arzt vergeben. Jedoch wurde der Patient nicht vorher klar darüber informiert, dass diese Punkte schon als Bewertung gezählt worden sind.
Offensives Marketing hat bei docinsider schon Tradition.
An jameda.de ist der FOCUS Magazin Verlag GmbH mit 19% beteiligt. An DocInsider hielten die Madsack MediaLab GmbH & Co. KG, ein Unternehmen der Verlagsgesellschaft Madsack (u.a. Hannoversche Allgemeine Zeitung), und DuMont Schauberg Anteile, jedoch ist auf beiden Verlagsinternetseiten nichts mehr von einer Beteiligung zu sehen.
Vom Discogewinn zum OP-Desaster
Die Brust-OP, die von einer Discothek im niedersächsichen Celle verlost worden war, endete für die Gewinnerin in einem Horrortrip. Im November 2008 hatte die Verlosung der Brust-OP grosses Medienecho hervorgerufen. Ärzteverbände, Verbraucherorganisationen und Kirchen hatten das reisserische, nicht menschenwürdige Vorgehen kritisiert. Trotz der einhelligen Missbilligung und einer Abmahnung der Wettbewerbszentrale hatten die Discothek und die Agentur, die den Eingriff in Polen vermittelte und bezahlte, die Veranstaltung
durchgezogen. Es zeigte sich, dass alle Bedenken bezüglich der Sicherheit und Risiken wahr geworden sind.
Die Frauenzeitschrift “Jolie” aus dem Axel Springer Verlag berichtet in der aktuellen Ausgabe unter der Überschrift “Wie mein Hauptgewinn zum Albtraum wurde” über den Ärztepfusch und die Komplikationen, die die Gewinnerin erleiden musste. Die BILD-Zeitung veröffentlicht eine Zusammenfassung in ihrem eigenen Stil mit einer Breitseite gegen Polen.
Die – im Gegensatz zu dem BILD-Schmierenartikel – sehr gute Reportage in “Jolie” offenbart ein Vorgehen, das aus dem Drehbuch einer Vorabend-Soap enstammen könnte, inklusive Happy-End. Nachdem die 23-jährige Nadine L. sich vier Stunden “total zum Affen machte”, konnte sie den Gutschein in den Händen halten. Statt des Gewinns von 3700 Euro hatte sie jedoch 3700 Euro Schulden gewonnen, die nach dem Vertrag fällig geworden wären, wenn sie die Reise zur polnischen Klinik nicht angetreten hätte. Es folgte ein Bratungsgespräch auf polnisch, das Notwendigste von der Chefin der Vermittlungsagentur übersetzt, in der Risiken nicht zur Sprache kamen. Nach deutschen Recht wäre das nicht statthaft, wie auch die Operation nur drei Stunden später. Laut Gesetz müssen hierzulande 24 Stunden zwischen dem Beratungsgespräch und einem OP-Termin als sogenannte Bedenkzeit liegen. Am nächsten Tag wird die Patientin schon aus der polnischen Klinik entlassen, ohne dass ein Arzt noch einmal die Brust sich angeschaut hatte. Erst 10 Tage später kommt es zu einer Kontrolluntersuchung in Hannover – in den Räumen der Agentur. Ohne Arzt, den Verband soll die Sekretärin abgenommen haben. Im Ergebnis waren die Brüste statt geformt eher “verformt”.
Schadensersatz von der Klinik aussichtslos und die Patientin ohne finanzielle Mittel für eine Korrekturoperation in einer seriösen deutschen Klinik. Die Agentur war durch den Vertrag gegen Forderungen abgesichert. Happy-End: Durch eine Suche im Internet gelangte sie an einen Arzt, der pro bono, nur gegen die Erstattung der Kosten für die Anästhesie und die Implantate, die Silikon-Kissen aus Polen ausgetauscht hat.
Die Agentur vermittelt weiter Patientinnen nach Polen. Die Frage aus meinem Blogposting im November 2008 bleibt unbeantwortet: Warum dürfen nebenberuflich betriebene Agenturen verzweifelte Patienten in ausländische Kliniken verfrachten, deren Qualifikation der Betreiberinnen einzig in Werbung, Marketing und Promotion besteht?
Neuer Krebscafé-Buchshop!
Das Krebscafé hat neben dem Blog und dem Forum nun auch einen eigenen Buchshop, den Sie über das Menü am Kopf der Seite erreichen. Sie finden dort ausgewählte Bücher aus den Bereichen alternative Krebstherapie, Gesundheit, Ernährung, Spritualität, psychologische Ratgeber, aber auch DVDs und Hörbücher. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Stöbern und Bestellen.
Herzliche Grüße,
Andreas Thies
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