Zu ende die Zeiten,da man glaubte,Alkoholiker und andere Süchtige müssten erst ganz unten sein,bevor sie genug Eigeninitiative für einen Erfolg versprechenden Ausstieg aufbringen.Sucht ist eine Krankheit der Rückfälle,und so verständigt man sich heute zunehmend auf eine Reihe von Zwischenzielen,statt von Beginn an strikte Abstinenz einzufordern.
So geht es bei Schwerstabhängigen zunächst ums nackte Überleben und ums Behandeln von Begleit und Folgeerkrankungen der Sucht wie Aids und Hepatitis bei Fixern,die Korsakoff Amnesie bei Alkoholabhängigen oder Psychosen und Krampfanfälle unter Haschisch,Kokain und verschiedenen Halluzinogenen.Ist dieses Ziel erreicht oder die Sucht noch in einem Frühstadium,rückt die Förderung der Krankheitseinsicht und Motivation in den Vordergrund.Dann erst folgen der Aufbau drogenfreier Phasen und die Verbesserung der psychosozialen Situation,bevor Abstinenz und – oft mit Hilfe einer Langzeitrehabilitation – angemessene Lebensqualität angestrebt werden.