Depressionen? Nur 15 Prozent der ärztlichen Diagnosen sind richtig

Wenn Ihr Arzt bei Ihnen eine “klinische Depression” diagnostiziert hat und Ihnen dafür ein Medikament verschrieben hat, dann ist es Zeit für eine weitere Meinung. Denn die Chancen stehen gut, dass Sie überhaupt nicht an Depressionen leiden…

Denn: nur rund 15 Prozent der Diagnosen einer Depression sind korrekt. Das haben die Forscher der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health herausgefunden. Die Überdiagnostizierung dieser Erkrankung ist keine Seltenheit, beziehungsweise auf dem „Vormarsch“, sagt der Wissenschaftler Ramin Mojtabai.

Bei seinen Untersuchungen sah er, dass sechs von sieben Patienten, die als klinisch depressiv diagnostiziert worden waren, überhaupt nicht den Standardkriterien für eine Depression entsprachen. Die Resultate basierten auf der Analyse von 5.639 Patienten im Alter von 65 Jahren und älter.

Diese Patienten waren als klinisch depressiv über den Zeitraum der letzten 12 Monate diagnostiziert worden. Die meisten von ihnen nahmen Psychopharmaka und Antidepressiva, meistens auf der Basis der zuletzt durchgeführten Diagnose. Nur sehr wenige von den Patienten hatten zuvor schon eine Diagnose für Depression.

Aber gerade auch die Therapie mit den Antidepressive zeigt sich zunehmend als “Problem”, das ich ausführlicher in meinem Beitrag “Antidepressiva – Lebensgefährliche Placebos?” beschreibe.

Achtung: Bevor Sie jetzt aber entsprechende Medikamente absetzen oder eine Diagnose in Zweifel ziehen: suchen Sie einen Therapeuten auf, um sich eine zweite Meinung zu holen.

Quelle: Psychotherapy and Psychosomatics, 2013; 82: 161-9

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