Der 15. Nothelfer

(P. Köhler) Die dramatische finanzielle Schieflage, in der das städtische Krankenhaus Weingarten steckt, hat sich trotz Umwandlung in eine GmbH nicht gebessert. 
Schuld ist nach meiner Auffassung keine Person, sondern die systematische Unterfinanzierung der kleinen Krankenhäuser in ganz Deutschland, die mit den Fallpauschalen 2003 ihren Anfang nahm, und richtig spürbar wurde gegen Ende der Konvergenzphase, 2010.
Hinzu kommt, dass viele öffentlichen Kliniken einen Investitionsrückstand haben, weil die Landeszuschüsse nicht ausreichend oder zu langsam kommen. (Möglicherweise wird die duale Finanzierung ja ganz abgeschafft, weil sie den Wettbewerb verzerrt – dann werden unwirtschaftliche Häuser noch schneller verschwinden als sie es jetzt schon tun.)
Kleine Krankenhäuser wie das "Vierzehn Nothelfer" in Weingarten (60 Betten) sind einfach nicht so rentabel wie große. 
Die 540 Jahre alte Einrichtung ist immerhin noch einmal gerettet worden, weil Friedrichshafen, das letzte finanzstarke Klinikum weit und breit, es übernimmt. Der neue Besitzer verspricht, die fälligen Modernisierungen schnell auszuführen. 
—– Google-Maps-Karte der Krankenhäuser im Bodenseegebiet.
Zur Situation der anderen Krankenhäuser im Bodenseegebiet siehe den Blogbeitrag vom November vorigen Jahres.

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