Die meisten Dinge, ohne die wir uns heute den Alltag nicht mehr vorstellen können, begannen einmal ganz bescheiden. Oft war es die Idee eines Einzelnen, und oft musste dieser sich anfangs gegen allerhand Skepsis behaupten. Gern denke ich zum Beispiel an das erste Automobil, das 1885 knatternd und stinkend durch Mannheim rumpelte, während Erfinder Karl Benz Kopfschütteln und Spott erntete: Welch ein armseliger Maschinenkasten – als ob es auf der Welt denn keine Pferde gäbe!
Und dabei sind gerade in der Gesundheitsbranche Innovationen unerlässlich! Der steigende Kosten- und Zeitdruck, die zunehmend älter werdende Bevölkerung und der fortschreitende Fachkräftemangel zwingen uns regelrecht dazu, alte Pfade zu verlassen und auch in völlig neue Richtungen zu denken. Um den Mut hierzu zu fördern und zu belohnen, schreibt der Medizin-Management-Verband jedes Jahr den Medizin-Management-Preis aus.
Als Mitglied der Jury der diesjährigen Ausschreibung habe ich in den letzten Monaten – der Phase der Bewertungen – wieder einmal feststellen können: Ja, es gibt tatsächlich unzählige Projekte in unserem heutigen Gesundheitswesen, die mit guten, innovativen Ideen voranschreiten und so imstande sind, Qualität und Wirtschaftlichkeit in der Patientenversorgung zu verbessern. Daran arbeiten auch wir von der gematik. Mit der Telematikinfrastruktur wollen wir – zum Nutzen aller – das Gesundheitswesen digital, sektorenübergreifend und vor allem sicher vernetzen.
Insgesamt 51 Bewerber haben Konzepte aus allen Segmenten des Medizinmarktes eingesendet: von Verfahren, über Forschung, Versorgungs- und Kooperationsformen bis hin zu Qualitätsmanagement, Kommunikation und Human Resources. Nur einen einzelnen Preisträger zu küren, wäre da wirklich zu schade. Alle Bewerber erhalten deshalb am 6. September 2013 die Gelegenheit, ihre Innovationen öffentlich vorzustellen – auf dem Innovations-Konvent mit anschließender Preisverleihung in Berlin. Als Tag rund um neue Ideen in der Gesundheitsbranche bietet das Symposium den Innovateuren die Chance, ihre Projekte bekannt zu machen, mit Branchen-Kollegen zu diskutieren, Gleichgesinnte zu finden – und darüber hinaus auch praktische Fragen zu klären. Zum Beispiel: Wie kann ich ein Start-up am besten realisieren? Welche Möglichkeiten habe ich zur Finanzierung? Experten aus der Finanzwelt, etwa vom FundersClub Hamburg und Earlybird Venture Capital, geben dazu ihr Know-how weiter und stehen für persönliche Gespräche zur Verfügung.
Die drei erstplatzierten Innovationen sind nunmehr durch das Urteil der siebenköpfigen Jury schon gefunden, und ich freue mich sehr darauf, die Preise für die Plätze 1 bis 3 auf der Veranstaltung überreichen zu dürfen. Soviel darf schon verraten werden: Es sind drei Projekte, die insbesondere das Thema Vernetzung in den Vordergrund stellen. Spannend bleibt hingegen noch, wer mit seiner Kurzpräsentation so sehr überzeugen wird, dass er am Ende des Tages den Publikumspreis gewinnt!
Ich würde mich in jedem Fall darüber freuen, wenn der Innovations-Konvent einen Beitrag dazu leisten könnte, die deutsche Gesundheitsbranche zu einem innovationsoffeneren Ort zu machen. Denn nur wenn wir Innovationen endlich würdigen und angemessen fördern, können wir die künftigen Herausforderungen im Gesundheitswesen bestehen.
Für den Innovations-Konvent können Sie sich noch als Zuhörer anmelden. Das gesamte Programm und das Anmeldeformular finden Sie hier:
www.mm-verband.de/programm/innovations-konvent-2013
Mehr Informationen zum Medizin-Management-Preis finden Sie unter: