Starke El-Niño-Ereignisse im tropischen Pazifik können weltweit das Wetter durcheinander bringen – und die Börsen. Viele Anzeichen deuten immer deutlicher darauf hin, dass noch in diesem Sommer oder Herbst ein El Niño eintreten wird. Als Erste vorhergesagt haben dies deutsche Wissenschaftler – schon im September 2013. El Niño heißt die warme Phase einer natürlichen Klimaschaukel im tropischen Pazifik, auch als Southern Oscillation bekannt. Peruanische Fischer nannten El Niño nach dem Christkind, weil die Wärmeanomalie oft um die Weihnachtszeit an ihren Küsten auftrat und den Fang vermasselte. Die kalte Phase nennt man La Niña. Der unregelmäßige Wechsel zwischen El Niño und La Niña ist die stärkste interne Schwankung im Klimasystem. Wie funktioniert El Niño? Ursache ist die Wechselwirkung zwischen den Passatwinden und dem Meer. Der Passat treibt normalerweise das Pazifikwasser entlang des Äquators nach Westen. Dadurch ist es im westlichen Pazifik besonders warm (man nennt das den „warm pool“), weil das Wasser sich dabei in der Tropensonne aufheizt. Im Osten dagegen, vor den Küsten Südamerikas, wird das weggeblasene Oberflächenwasser durch aus der Tiefe hochquellendes kälteres Wasser ersetzt. Diese Temperaturdifferenz – kalt im Osten, warm im Westen – hilft wiederum dabei, die Passatwinde anzutreiben: eine klassische Rückkopplung, durch die das System sich in die eine oder anderen Richtung aufschaukeln kann. Bricht der Passat zusammen, schwappt das warme Wasser zurück nach Osten, dort entsteht dann eine Wärmeanomalie: ein El Niño. Bläst der Passat dagegen besonders stark, gibt es La Niña. Um eine Schwingung zu bekommen braucht man nun noch eine „Rückstellkraft“, die El… weiter