Einweiser-Zufriedenheitsbefragungen belegen – leider – immer wieder, dass zwischen den Niedergelassenen und ihren Kooperationspartnern im Krankenhaus erhebliche Differenzen bestehen. Einweiser werden aus stationärer Sicht häufig als inkompetent (“Was ist das denn für eine Diagnose?”) und lästig (“Die Praxis ruft heute schon zum fünften Mal an!”) betrachtet. Praxisinhaber beklagen vor allem die schlechte Erreichbarkeit der Ansprechpartner, ausbleibende Rückrufe, viel zu wenig Informationen (sowohl zu medizinischen als auch zu organisatorischen Aspekten) sowie verspätete, für den Praxisalltag kaum nutzbare Arztbriefe. Ein wesentlicher Grund für das kritisierte Verhalten von Klinikmitarbeitern ist, dass sie den Einweiser nicht als Kunden sehen, obwohl aus jeder Einweisung Einnahmen für das Krankenhaus resultieren. Hinzu kommt: Niedergelassene beauftragen das Krankenhaus mit einer Leistung und werden über die Art und Qualität der Patientenbehandlung in der Klinik auch in ihrer Reputation bei ihren Patienten beeinflusst. Doch beide Aspekte sind in der klinikseitigen Einstellung zu niedergelassenen Ärzten noch nicht verankert. Veränderungen dieses Problems müssten vor allem von den Klinikleitungen ausgehen, aber hier fehlt es ja wohl sogar an Zeit für die strategische Planung.
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