“Wenn man Engagement zeigt, bekommt man Probleme mit den Kollegen und vom Chef gleich noch mehr Arbeit dazu!” Dieser Kommentar aus einer Klinik-Mitarbeiterbefragung ist an Dramatik fast schon nicht zu überbieten. Das betrifft zum einen den Mitarbeiter selbst, denn er beschreibt eine Situation, aus der es für ihn keinen Ausweg gibt (außer einer Kündigung, aber es ist ungewiss, ob eine neue Stelle mehr Freiraum bietet). Sie betrifft aber auch das Krankenhaus, denn durch eine “gemeinschaftlich gedeckelte Arbeitsqualität” erhalten nicht nur die Patienten eine unterdurchschnittlich gute Versorgung (gemessen an der Leistung, die möglich wäre), sondern es wird auch der Klinikerfolg beeinträchtigt. Die Lösung liegt in einer Änderung der Führungskultur, die Engagement ermöglicht, Fähigkeiten entwickelt und Unterschiede zwischen den Mitarbeitern ausbalanciert. Aber die Realität sieht anders aus. Viele Klinik-Führungssysteme sind nicht partizipativ angelegt und hemmen hierdurch jeglichen Entwicklungsprozess, Mitarbeiterbefragungen werden als Instrumente der innerbetrieblichen Taktik missbraucht. Aber es setzen sich zunehmend auch positive Erkenntnisprozesse durch und man kann nur hoffen, dass das keine Einzelfälle bleiben, zum Wohl von Mitarbeitern und Patienten.
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