Forscher der UCLA finden eine Zusammenhang zwischen Darm-Bakterien und Lymphomen (Englisch). Das Magazin Nature erklärt, wie der Mensch über die Jahrtausende seine Laktoseintoleranz überwand (Englisch). Laut einer italienischen Studie könnte die Einnahme bestimmter Antioxidantien das Risiko für ein Adenom-Rezidiv verringern (Englisch). Jacinto Bonilla ist 73 Jahre alt. Im Jahr 2008 wurde nach einer Krebsdiagnose seine […]
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Doping ohne Ärzte in Österreich
Ein legendäres Zitat des Präsidenten des Österreichischen Skiverbandes im Februar 2006. Bei den Olympischen Winterspielen im selben Jahr hat sich gezeigt, dass Doping auch in Österreich läuft. Zwei Jahre später, Anfang 2008, ist die Öffentlichkeit durch Meldungen aufgeschreckt worden, nach denen dass Doping in der Alpenrepublik mittlerweile gut genug für deutsche Spitzensportler sein soll. Damals soll ein auf Blutbanken spezialisiertes Unternehmen in Wien Sportlern beim Dopen geholfen haben.
Wenn es um Doping in Österreich geht, wird immer wieder in den Medien ein Sportmediziner erwähnt, der seine Ausbildung im Sport-Institut von Leipzig gemacht hat und nun in Wien niedergelassen ist. Am Wochenende wurde bekannt, dass der Arzt gegen die von einem Wiener Leichtathletik-Funktionär erhobenen Vorwürfe, er sei Bestandteil eines mafiosen Netzwerkes, gerichtlich vorgehen wird.
Ein anderer Arzt ist aktuell in den Verdacht gekommen, Doping zu fördern. Dem leitenden Arzt aus einem Kinderspital wird vorgeworfen, EPO und andere Medikamente ohne medizinische Notwendigkeit an Sportler weitergegeben zu haben. Der Tageszeitung “Kurier” liegen entsprechende eidestattliche Versicherungen vor. In einem Interview mit der Zeitung bestreitet er die Vorwürfe. Seine Klinik hat ihn bis zur Klärung der Sache vom Dienst freigestellt.
Ist eine ziemliche Schlammschlacht, die da zur Zeit ausgestragen wird. Der Kinderarzt deutet an, dass er auch Pfeile im Köcher hat. “Aber wir können uns gerne auf einen Kaffee treffen und ich kann Ihnen Sachen erzählen, die ich sonst so mitbekommen habe.” Könnte eine indirekte Warnung sein.
In Österreich sind immer Sportler wegen Dopings gefasst worden, nie Hintermänner wie Importeure, Dealer oder Mediziner. Einer der Auslöser, der des Dopings überführte Radprofi Bernhard Kohl, hatte angekündigt über die Hintermänner auszupacken, aber hatte seinen Worten bisher keine Taten folgen lassen.
Das alles wird IOC-Präsident Rogge gar nicht freuen. Hat er doch erst vor 10 Tagen im “Standard” erklärt, das IOC sei glücklich, wie man mittlerweile in Österreich gegen Doping vorgehen würde.
Selbsthilfe und DTC-Werbung
Werbung für verscheibungspflichtige Medikamente darf in Deutschland nur Fachkreise erreichen. Ein dreister Fall, wie Pharmaunternehmen trotzdem direkt den Patienten ansprechen (DTC – direct to consumer) erreichte, mich heute per E-mail. Dieser Artikel soll am 21. Mai in der Verdener Aller-Zeitung veröffentlicht worden sein.
Die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) lädt zu einer Informationsveranstaltung in Verden ein, bei der es um nur ein Medikament geht – den monoklonalen Antikörper Tysabri®. Das Präparat wird natürlich schon im Artikel mit Handelsnamen genannt. Die Veranstaltung wird vom Hersteller Biogen Idec bezahlt, inkl. ein paar Schnittchen für die Besucher. Ich nehme mal an, dass auch die Referentin nicht für Gottes Lohn auftritt.
Sehr unverfroren. Das Thema wurde noch nicht einmal unverbindlicher formuliert, etwa: “Einsatzmöglichkeiten neuer gentechnisch hergestellter Medikamente” oder so. Irgendwie habe ich das Gefühl Österreich ist
überall.
Übrigens ist die DMSG auch Mitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe. Deren Mitglieder haben sich zu der Einhaltung von Leitsätzen verpflichtet. Ein paar Punkte:
a. In Kooperationen mit Unternehmen der pharmazeutischen Industrie, Anbietern von Heil- und Hilfsmitteln sowie Dienstleistungen und anderen Unternehmen, die Produkte für behinderte und chronisch kranke Menschen herstellen oder vertreiben, wird auf eine eindeutige Trennung zwischen Informationen der Selbsthilfeorganisation, Empfehlungen der Selbsthilfeorganisation und Werbung des Unternehmens geachtet. Die Selbsthilfeorganisationen informieren über Angebote, beteiligen sich aber nicht an der Werbung.
Werbung von Wirtschaftsunternehmen ist grundsätzlich zu kennzeichnen.
b. Die Selbsthilfeorganisation gibt grundsätzlich weder Empfehlungen für einzelne Medikamente, Medikamentengruppen oder Medizinprodukte, noch Empfehlungen für bestimmte Therapien oder diagnostische Verfahren ab.
…
Die Selbsthilfeorganisation trägt dafür Sorge, dass bei von ihr organisierten und durchgeführten Veranstaltungen stets die Neutralität und Unabhängigkeit gewahrt bleibt.
…
Bei der Festlegung der Inhalte und bei der Auswahl der Referenten achtet die Selbsthilfeorganisation insbesondere darauf, dass die Sachverhalte objektiv dargestellt und behandelt werden. Dies schließt eine einseitige Darstellung zu Gunsten eines bestimmten Unternehmens, einer bestimmten Therapie oder eines bestimmten Produktes grundsätzlich aus. Die Selbsthilfeorganisation trägt Sorge dafür, dass die behandelten Themenbereiche nicht allein von Referenten, die bei dem jeweiligen Sponsor angestellt sind oder vom dem jeweiligen Sponsor finanziell abhängig sind, behandelt werden.
Fokussiert Bankhofer auf seine Kernkompetenz? (Update)
Nach den in jüngster Zeit eher durchwachsenen Erfolgen von Hademar Bankhofer als TV-Gesundheitsexperte deutet sich eine spektakuläre Entwicklung an.
Schon in der Vergangenheit durfte man vermuten, dass Bankhofer aufgrund seiner guten Kontakte in die Heilmittelbranche nicht unmittelbar von Armut bedroht ist. So kommt der von der Chefredakteurin des “Neuen Blattes” Petra-Hansen-Blank im Interview mit dem Branchendienst Meedia verbreitete Schritt nicht vollkommen unerwartet:
[Meedia:] Das bedeutet doch einen erheblichen Mehraufwand. Wie fangen Sie den in der Redaktion auf?
Hansen-Blank: Die Redaktion stemmt diese Aufgabe aus eigener Kraft. Unterstützt werden wir dabei nach wie vor von bekannten Experten, etwa von Vox-Tierarzt Dr. Wolf oder dem Finanzexperten Prof. Bankhofer. Damit schaffen wir ein zusätzliches Vertrauen unserer Leserinnen.
(via)
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Update: Sowohl die Chefredakteurin (bei Meedia) als auch der Verlagsgeschäftsführer (bei Kress) sind inzwischen von ihrer ursprünglichen Darstellung (vgl. Screenshots) abgerückt. Bankhofer soll nun doch wieder den Gesundheitsexperten geben.