Prokrastination ist ein zunehmend häufiges Thema in meinen Coachings, Seminaren und in der Therapie. Und es gibt viele gute Hilfsmittel und Strategien, um ihr erfolgreich zu begegnen. Über einige davon, die sich bei leichteren Formen der Prokrastination bewährt haben, habe ich in einem früheren Artikel bereits geschrieben.
Aber oft liegt die Ursache tiefer. Allerdings auch häufig nicht so tief, wie Sie nun vielleicht denken. Nicht immer muss man bis in die Kindheit zurückgehen und das Unbewusste erforschen.
Oft fehlen schlicht und einfach Ziele, Visionen und das größere Bild für Leben und Arbeit. Prokrastinierer denken oft, sie seien willensschwach. Denn “wo ein Wille ist, ist auch ein Weg” haben sie schon als Kinder gelernt. Und sie bemühen sich und machen Pläne und treiben sich an und kriegen trotzdem nicht viel auf die Reihe. Ergo haben Sie keinen starken Willen, sind schwach und labil, denken sie.
Meine Erfahrung ist eine andere. Von Viktor Frankl, den ich sehr verehre, habe ich gelernt: “Wo ein Ziel ist, dort ist auch ein Wille.”
Arbeite ich mit meinen Klienten ihre wirklichen Herzensziele heraus, verschwindet die Prokrastination oft wie von Zauberhand oder wird zumindest deutlich gemildert. Das heißt nicht, dass dann alles mühelos ist und alle Aufgaben, auch die schweren, langweiligen oder unüberschaubaren plötzlich ganz leicht von der Hand gehen. Aber die Energie fließt wieder. Es ist ein ganz neuer Antrieb da, ein innereres Schwungrad, das sich auch bei Hindernissen weiterdreht, Motivation eben.
Für mich gelten deshalb beide Wahrheiten und sind erst im Team unschlagbar: “Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg” und “Wo ein Ziel ist, dort ist auch ein Wille.”
Also er-zielen wir uns doch unseren Willen und unser Weg entsteht ganz organisch beim Gehen.
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