Related Posts
Fettlogic needs you!
Wer den blog hier verfolgt weiß, dass ich große Stücke auf das Buch Fettlogik halte, das sehr interessant und sehr hilfreich verbreitete kognitive Abwege der Gewichtsregulation beschreibt. Der Mensch neigt ja allgemein zur Irrationalität, und wenn ein Stück Schwarzwälder Kirschtorte vor ihm liegt, wird das nicht besser. Das Buch zu lesen macht wirklich Spaß, weil man sich […]
mal was von der pharmaindustrie
das finde ich schon ein starkes stück: ich hatte mich schon immer gewundert, warum ein kind aus dem krankenhaus immer die teuersten medikamente mit nach hause bekommt. so genannte generika (also gleicher wirkstoff, niedriger preis) tun es in der regel bei medikamenten für kinder (meist antibiotika) ja auch.
die pharmaindustrie beliefert die krankenhausapotheken mit neuen innovationen, welche aber für absolute spottpreise angeboten werden. beispiel: blutdruckmedikamente gibt es in massen, und es gibt ständig neue medikamente. eine volkskrankheit gibt das eben her.
ergo: der krankenhausapotheker kauft extrem günstig ein – er muss ja auch mit seinem budget auskommen – der stationsarzt kümmert sich nicht darum und schreibt das medikament weiter, auf den arztbrief, in der abschlussbesprechung – und der niedergelassene draussen führt diese behandlung fort – um den patienten nicht zu verunsichern, oder aus angst, eine umstellung könnte den therapieerfolg gefährden.
nur: meist sind die neuen medis aber in der wirksamkeit nicht viel besser als die alten. und: "draussen" ist das neue medikament gnadenlos teuer, panorama berichtet von einem unterschied von 1 euro pro packung, die der krankenhausapotheker bezahlt, zu 135 euro, die die packung am freien markt kostet.
wow, oder? das nenne ich geschäftstüchtig, oder auch sittenwidrig.
aber das ist wieder einmal eine crux unseres gesundheitssystems: krankenhaus-medizin gilt bei patienten als nonplusultra im knowhow, es gibt strahlendweiße chefärzte, eine klare hierarchie, viel geräte, das macht eindruck – was aber vermutlich vor allem für die unikliniken zutrifft. der niedergelassene hingegen ist eher der vermeintlich unwissende und schlecht fortgebildete mediziner, barfußmediziner geschimpft.
also ist das medikament aus dem krankenhaus auch das einzig richtige, weil von dort verordnet, und auf diese masche setzt die pharmaindustrie. versuch mal, ein mutter zu überzeugen, dass das medikament, das du verschreibst, gleiche wirkung hat, wie das aus dem krankenhaus. "ich will aber genau das."
in der kinderheilkunde ist es meist nicht ganz so extrem – kinder taugen auch nicht so für innovationen – da gibt die industrie eher wenig geld aus. hier gibt es nur ständig neue medikamente mit gleichem wirkstoff, eben die generika.
viele kliniken sind daher freundlicherweise dazu übergegangen, auf den entlassbrief nur noch den wirkstoff des medikamentes zu schreiben, wenn der niedergelassene arzt dann das medikament fortführen will, kann er zu einem entsprechenden günstigeren mittel greifen, welches die gleiche wirkung hat.
Krankheiten bei NERDs
Eigentlich kenne ich die Begriffe GERD und NERD aus der Gastroenterologie (Magen-Darm-und ähnliches-Heilkunde). Da heisst das nämlich “Gastroesophageal reflux disease” bzw. “Non- blah blah blah …” Auf deutsch: “Wenns einem sauer hochkommt und das Essrohr angreift”. Aber ich schweife medizinisch ab. Der Volksmund betrachtet den sogenannten NERD (siehe Wikipedia), als einen eigenbrötlerischen, meist computersüchtigen, hornbrillentragenden, […]
Post from: Monsterdoc