Viele von uns sind aus dem Urlaub zurück. Habt ihr auch das Gefühl, dass euch nach dem Sommer besonders viele Haare ausgehen?. Das ist keine Einbildung. Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass verstärkter Haarausfall mitunter vor allem im Frühling oder Frühherbst auftritt. Als Ursache dieser Beobachtung wird ein Einfluss der Übergang von wenig Tageslicht im Herbst und Winter zu viel Tageslicht im Frühjahr und Sommer. Menschen mit hormonell bedingten Haarausfall spüren diesen saisonalen Haarausfall noch stärker. Haarausfall ist ein belastendes Thema, vor allem für Frauen. Wir werden diese Woche hier in Pharmawelt darüber sprechen und ein paar Tipps und Fakten zusammenfassen.
Außerdem wird das Oktoberfest bei uns bald seine Pforten für Besucher aus aller Welt öffnen. „O’zopft is“: Was wäre die Wiesn ohne die dazugehörige Flechtfrisur?. Flechtfrisuren und Zöpfe liegen in diesem Herbst im Trend. Neben Klassikern wie dem zeitlosen Pferdeschwanz sind jetzt lässige Zöpfe im „undone“-Look angesagt. Trendsetterinnen trumpfen zudem mit kunstvollen Fischgrätenzöpfen und Gretchenfrisuren auf, die dicht am Kopf geflochten werden. Straffe Stylings bedeuten aber Stress fürs Haar. Nachstehend habe ich kleine Tricks für euch um die Pflege bei dünner werdendem Haar und Haarausfall zu unterstützen.
Anzeichen für Haarausfall
Das natürliche Haarwachstum läuft grundsätzlich in vier Phasen ab: der Anagen-, Katagen- und der Telogenphase. Der sich daran anschließende Ausfall der Haare wird als Exogen bezeichnet. Dass uns täglich Haare ausfallen, ist grundsätzlich ganz normal. Ein permanenter Haarausfall liegt erst dann vor, wenn über einen längeren Zeitraum täglich mehr als 100 Haare ausfallen. Die häufigste Form ist hierbei der erblich bedingte Haarausfall, der medizinische Fachausdruck lautet androgenetische Alopezie. Betroffen sind davon rund 80 Prozent der Männer und bis zu 42 Prozent der Frauen. Erblich bedingter Haarausfall hat bei Männern und Frauen ähnliche Ursachen. Während jedoch ein Mann seine Geheimratsecken oft noch mit Humor im Spiegel betrachten kann, ist der Leidensdruck für Frauen deutlich größer.
Ein typisches Merkmal für dünner werdendes Haar und hormonell erblich bedingten Haarausfall ist ein lichter Scheitel. Grund für den hormonell erblich bedingten Haarausfall ist eine Überempfindlichkeit der Haarwurzeln gegenüber dem männlichen Geschlechtshormon Dihydrotestosteron (DHT), das auch im weiblichen Organismus vorhanden ist. Die Haarwurzeln werden dadurch kleiner und können nicht mehr richtig mit Nährstoffen versorgt werden. Die Blutgefäße, die für das Haar lebensnotwendig sind, bilden sich zurück. So wird der Haarfollikel immer schlechter mit Blut und Nährstoffen versorgt und die Haare wachsen immer weniger. Schließlich bilden sich nur noch dünne Haare, die kaum sichtbar sind.
Haarausfall bei Männern und Frauen: Unterschiede
Bei Männern zeigen sich erste Symptome des erblich bedingten Haarausfalls in der Regel im frühen Erwachsenenalter. Das Zurücktreten der Haare im Tonsurbereich, an der Stirn und die Bildung von Geheimratsecken sind die ersten Anzeichen. Verantwortlich dafür ist vor allem das Androgen Dihydrotestosteron (DHT). DHT führt zu einer Verkürzung der sogenannten Anagenphase und damit der Wachstumsphase des Haarzyklus. Die Haarfollikel der von AGA betroffenen Männer reagieren auf das Androgen besonders empfindlich.
Bei Frauen beginnt der erblich bedingte Haarausfall in der Regel erst ab dem 40. Lebensjahr. Anders als beim Mann lichten sich bei Frauen die Haare zunächst im Scheitelbereich, der Scheitel wird immer breiter. Dies ist der Anfang eines Prozesses, der meist schubweise verläuft: Phasen von aktivem Haarverlust wechseln sich mit Perioden ab, in denen sich der Haarausfall scheinbar normalisiert. Später werden die Haare auch am Oberkopf dünn. Kahle Stellen oder gar einen völligen Haarverlust gibt es bei Frauen praktisch nicht, auch der Haaransatz an der Stirn bleibt erhalten.
Welche Therapieoption ist die richtige?
Sobald Betroffene erste Anzeichen entdecken, ist zunächst ein ärztlicher Rat sinnvoll. Eine Blutuntersuchung kann Aufschluss über die Ursache des Haarausfalls geben. Wenn es keine Veränderungen bei Schilddrüsen- und Eisenwerten gibt, der Scheitel sich jedoch sichtbar lichtet, deutet dies auf einen hormonell erblich bedingten Haarausfall hin. Manche Menschen, besonders Frauen, bemerken auch einen Haarverlust z.B. nach Erkrankungen, Diäten oder nach stressigen Zeiten. In diesen Fällen handelt es sich um einen temporären, diffusen Haarausfall, der glücklicherweise reversibel ist und lässt sich durch eine optimale Nährstoffzufuhr beheben. Der anlagebedingte Haarausfall lässt sich auch bei rechtzeitiger Behandlung in Schach halten. Um die persönliche Ursachen von dem Haarausfall zu klären helfen Angaben, wie z.B., seit wann der Haarausfall beobachtet wird, ob es ihn in der Familie gibt und ob Vorerkrankungen bestehen. Es gibt eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten. Von kosmetischen Haarpflegemitteln über Nahrungsergänzungsmittel mit Mikronährstoffen wie z.B. Priorin, über lokal wirksame Arzneimittel bis zur verschreibungspflichtigen Tablette. Experten empfehlen sowohl bei Frauen als auch bei Männern die Substanz Minoxidil (z.B: Regaine®, Alopexyl). *Ihre Wirkung ist abgesichert, sie stabilisiert den Verlauf der androgenetischen Alopezie und kann dem Fortschreiten des Haarverlusts entgegenwirken.
Stylische Frisuren bei Haarproblemen
Frisurentrends wie Zöpfe unterstreichen die feminine Seite einer Frau. Doch nicht jede kann ihnen folgen: Für Frauen mit dünner werdendem Haar oder Haarausfall sind die eng geflochtenen Varianten nur eingeschränkt möglich. Pamela Schweitz, Friseurmeisterin in der Altstadt-Lounge Düsseldorf, erklärt: „Ein eng gebundener Zopf zerrt an der empfindlichen Haarwurzel und ist strapaziös für die Haare. Bei Haarausfall werden durch straff am Kopf geflochtene Stylings kahlere Stellen weiter betont und nicht kaschiert.“ Ein sich deutlich lichtender Scheitel fällt besonders ins Auge. Eine Alternative sind da locker frisierte Zopf-Varianten im trendigen „undone“-Look. „Betroffene sollten zusätzlich besonders weiche, haarschonende Zopfbänder verwenden. So riskieren sie keine weiteren Haarschäden“, rät Schweitz.
Pflege- und Stylingtipps bei dünner werdendem Haar und Haarausfall
- Regelmäßiges Haare bürsten ist gut für die Kopfhaut. Die Bürstenhaare sorgen für eine bessere Durchblutung. Das ist wichtig für das Wachstum gesunder Haare. Die Wahl der Bürste ist aber entscheidend: Nur natürliche Borsten greifen die Haarstruktur nicht an. Kunststoff- oder Metallbürsten sind weniger gut geeignet. Grobzinkige Kämme und Bürsten mit abgerundeten Borsten verwenden.
- Nasse Haare sind empfindlich. Deswegen ist es wichtig, die Haare in diesem Zustand nicht zu sehr zu strapazieren und ruppiges Kämmen oder Bürsten zu vermeiden. Lieber dann vor dem Waschen die Haare sanft ausbürsten.
- Jeder Kopf ist anders. Haarprodukte bieten für jeden Haar-Typ die richtige Pflege. Die richtige Auswahl von Shampoo, Spülung und Co. ist wichtig. Egal ob normales, fettiges, trockenes, lockiges oder coloriertes Haar: Für jeden Haar-Typ gibt es eine speziell abgestimmte Pflege.
- Shampoos und Kuren sparsam verwenden und gründlich mit lauwarmem Wasser ausspülen.
- Beim Waschen die Kopfhaut in kreisenden Bewegungen mit den Fingerkuppen leicht massieren – das fördert die Durchblutung.
- Das Haar nicht mit dem Handtuch trocken rubbeln, sondern trocken tupfen.
- Heißes Föhnen vermeiden, die Haare besser an der Luft trocknen lassen. Wer aber nicht auf eine gestylte Frisur verzichten möchte, sollte die Temperatur des Föns nicht auf die höchste Stufe stellen. Ein Glätteisen sollte nur hin und wieder zum Einsatz kommen und nur zusammen mit einem Hitzeschutz verwendet werden.
- Bei Haare Färbungen, Färben ohne Ammoniak benutzen.
- Gerade wenn die Haare wachsen sollen: Der regelmäßige Friseurbesuch ist ein Muss für gesundes Haar. Stark strapazierte und kaputte Haarspitzen sollten regelmäßig geschnitten werden. So sieht das Haar voller und gesünder aus.
- Nur lockere Zöpfe flechten und binden.
- Weiche, haarschonende Haarbänder bevorzugen.
- Keine festsitzenden, engen Haarklammern verwenden.
- Nacht-Frisur. Am besten flechtet man lange Haare vor dem Zubettgehen zu einem Zopf. Die Haarlängen werden dann nicht durch die Reibung zwischen Kopf und Kissen überstrapaziert. Viele Friseure empfehlen ihren Kundinnen ein Kissen aus Satin, denn auf Baumwoll- oder Leinenkissen werden die Haare stärker aneinander gerieben, wodurch Spliss und Haarbruch gefördert werden.
- Gesunde Ernährung. Gesundes Haar wächst auf einer gesunden Kopfhaut. Kopfhaut und Haarfollikel benötigt Vitamine und Mineralstoffe. Eine ausgewogene Ernährung leistet deswegen einen entscheidenden Beitrag für kräftiges und gesundes Haar. Für glänzendes Haar Pfirsiche und Aprikosen essen.
- Viel trinken. Die Follikel, aus denen Haare entstehen, benötigen nicht nur Nährstoffe sondern auch Feuchtigkeit. Genügend Wasser zu trinken ist wichtig, damit auf jedem Kopf gesundes und glänzendes Haar sprießen kann. Zwei Liter Flüssigkeit versorgen die Follikel optimal.
Gut, mit diesen Tipps steht ein Märchenhaft schönes Haar nichts mehr im Wege. Ich wünsche euch ein guten Herbst Anfang und viel Spaß auf der Wiesn, falls ihr zum Oktoberfest geht. Vielleicht sehen wir uns dort . Zuletzt lasse ich euch ein Video und seht wie ihr zwei Dirndl-Frisuren ganz einfach nachmachen könnt. Die erste Frisur gefällt mir besonders gut, ich finde den Zopf relativ locker, nicht zu anstrengend für das Haar und total trendy. Hier geht’s zum Video.
Quellen: Bayer Vital, Pierre Fabre Dermokosmetik, Ogilvy Healthworld GmbH, jolie.de
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