Jede Festplatte gibt früher oder später ihren Geist auf. Glaub mir. Das ist ein unumstößliches Naturgesetz, und es gilt auch für DEINE Festplatten. Mir ist es vor etwa einem Jahr passiert. Mein Laptop startete nicht mehr, und nichts, was auf dieser Festplatte gespeichert war, war noch zu lesen. Und das passiert auch mit jeder anderen Festplatte im Universum irgendwann. Auch mit Deiner! Doch, echt.
Deswegen bin ich völlig besessen von ordentlichen Backups. Immer schon. Was mir damals sehr geholfen hat. Ich habe ganz entspannt eine neue Festplatte eingebaut, diesmal eine SSD, und das letzte (TimeCapsule-)Backup eingespielt. Danach waren alle Daten so, wie eine Stunde vor dem Crash. Und der Laptop war durch die SSD schneller geworden…
Und letzte Woche habe ich endlich etwas weiteres geschafft: Ich habe ein Backup auf einer externen Festplatte mal nicht Zuhause in den Schrank gestellt, sondern an einem anderen Ort gebracht. Das heißt offsite-backup und gilt als Mindestanforderung an eine vernünftige Backup-Strategie. Hilft sehr, wenn das Haus abbrennt. Offsite-backups gehen als Cloud-backup oder durch Fortschleppen einer Festplatte ins Büro, zu Freunden oder Verwandten.
Die vier wichtigsten Anforderungen an eine vernünftige Back-up-Strategie lauten:
- Mach auf jeden Fall Backups!
- Prüfe immer mal wieder, ob Dein Backup funktioniert (zum Beispiel prüfst Du heute und an jedem Freitag den 13., ob Du Dein Backup wiederherstellen kannst).
- Mach mindestens zwei Backups.
- Lager ein Backup woanders als Zuhause (offsite-backup).
Backups Deiner Daten sind ja nicht nur ein Geek-Hobby. Früher gab es die guten, alten, in Leder gebundenen Familien-Fotoalben, und die gingen nicht alle paar Jahre kaputt, weil irgendeine Laptop-Festplatte abrauchte. Und so waren die Erinnerungen sicher. Inzwischen ist es aber doch so, dass ein großer Teil unserer Erinnerungen nur noch elektronisch sind. Fotos, Videos, Dokumente, alles nur noch elektronisch.
Stell Dir vor, der Computer, auf dem Du das alles gespeichert hast, geht kaputt. Und Du hast kein Backup. Alle Fotos Deiner Kinder, Videos der ersten Schritte, jpg´s Deiner verstorbenen Großmutter, pdf´s Deiner Sporturkunden: alles weg. Ich würde wahnsinnig werden. Ein achtsamer Umgang auch mit seinem digitalen Leben gehört inzwischen genauso zu einer vernünftigen Selbstfürsorge wie früher das ordentliche Sammeln von Fotos in Fotoordnern.
Also meine Backup-Strategie sieht so aus:
- Da ich einen Mac habe, habe ich auch eine TimeCapsule, die macht automatisch jede Stunde ein Backup aller Daten.
- Alle sechs Monate speichere ich alles wichtige auf einem Drobo, der steht inzwischen nicht mehr Zuhause. Stürzt das Haus ein, sind meine Daten sicher.
- Zuhause speicher ich alles immer mal auch noch auf meinem FileTransporter.
- Zusätzlich benutze ich Cloud-Speicher. Alle wichtigen Daten habe ich in der Dropbox.
- Meine 24.000 Fotos sind einmal bei Flickr gespeichert und jetzt neu bei Everpix (Achtung, Werbung; Wenn du Dich über diesen link anmeldest, bekommst Du 6 Monate länger zurückreichenden kostenlosen Speicherplatz dort). Everpix stellt alle Fotos von allen Geräten in einer schönen Ansicht zusammen, sortiert Duplikate aus, macht Teilen möglich und erlaubt auch das wieder herunterladen, wenn man Fotos verloren hat, was flickr zum Beispiel nicht erlaubt.
- Und ich experimentiere mit Bitcasa, einem Dienst, der unbegrenzten Online-Speicher anbietet, allerdings nach dem Einführungspreis von 29 $ fürs erste Jahr, den ich gezahlt habe, später für 79 € pro Jahr. Die ersten 10 GB sind allerdings kostenlos.
- Ich hatte auch mal CrashPlan probiert, das war mir aber zu langsam.
Also: Verliere Deine Fotos nicht, verliere Deine Daten nicht, verliere keine Deiner elektronischen Erinnerungen. Mach Backups. Auf externen Festplatten, auf Cloud-Speichern oder beides. Aber machs!
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