Letze Woche arbeitete ich im Coaching mit einer Klientin zum Thema “innerer Schweinhund”.
Sie selbst nannte diesen Teil ihrer selbst so und litt unter ihm und seinen Sabotageakten, wenn sie aufräumen, Schreibtisch-Arbeiten verrichten und sonstige aufgeschobenen Dinge endlich beherzt anpacken wollte.
Da ich weiß, dass Nomen = Omen ist und sah, wie meine Klientin beim Erzählen blitzschnell in eine Problemtrance zu versinken drohte und einen Tunnelblick entwickelte, stoppte ich und schlug folgende Übung vor:
1.) Ein Symbol für die nicht kooperierende innere Teilpersönlichkeit finden
2.) Dieses Symbol fragen, was es eigentlich möchte und wie es wäre, wenn es sich voll entfalten könnte
3.) Das Symbol weiter fragen, wie es sich bei voller Entfaltung verändern könnte und in was es sich dann vielleicht verwandeln wollte
4.) Das alte Symbol fragen ob es in das neue Symbol hinüberfließen möchte
Das war ein äußerst spannender Prozess!
Zuerst kam als Symbol ein frech grinsender, etwas lauter und ungehobelter Kobold, der zwar etwas motzig und rebellisch war, aber im Grunde nur die Aufmerksamkeit meiner Klientin erregen und ihr helfen wollte, Energie zu sparen und Burnout zu verhindern.
Dieser Kobold verwandelte sich im Laufe der Übung in einen tanzenden Derwisch, der beim Drehen in seine Mitte kam und aus diesem Zentrum heraus sehr vital, schöpferisch und tatkräftig im Leben stand.
Diese neue Teilpersönlichkeit wird ebenso gut und sogar noch weit besser für meine Klientin sorgen, ihr helfen sich nicht zu verausgaben, Ihre Energie beisammen zu halten und keinen Burnout zu riskieren.
Nun geht es nicht mehr darum, den inneren Schweinehund und seine Prokrastination und Sabotageakte gegenüber notwendiger Arbeit zu bekämpfen.
Wir haben es jetzt nicht mehr länger mit einer Weg-von-Motivation zu tun, sondern mit einer Hin-zu-Motivation und mit einem Leben aus einer gesunden Mitte heraus.
Das Leben meiner Coaching-Klientin wird in Zukunft mehr Balance beinhalten und da die positive Absicht ihres inneren Schweinehundes alias Kobold wertgeschätzt wurde und in anderer Weise weitergeführt wird, kann er nun langsam aber sicher gehen.
Wie gehen Sie mit dem sog. inneren Schweinehund um? Was hilft? Was hilft nicht?