GcMaF – neue Hoffnung auf eine heilende und unschädliche Anti-Tumor-Therapie

Aus Sicht der Ganzheitlichen Medizin ist die oben beschriebene konventionelle Behandlung von Tumoren wenig wünschenswert. Doch bisher fehlten gute Alternativen zu diesen Therapieformen, sodass ganzheitlich arbeitende Mediziner bei Krebspatienten meist ausschließlich zusätzlich zur herkömmlichen Chemo- oder Strahlentherapie sogenannte komplementärmedizinische Maßnahmen durchführten. In Zukunft könnte dies anders aussehen, denn mit einer gut verträglichen, einfachen und natürlichen Substanz ist es möglich, dass Immunsystem wieder zu aktivieren, damit es auf die Suche nach Tumorzellen geht, um diese zu beseitigen – so könnte echte Heilung möglich werden!

Diese Substanz wird wissenschaftlich GcMaF genannt, dabei steht Gc für „groupspecific component“ (Gruppenspezifische Komponente) und MaF für „Makrophagen aktivierender Faktor“. Makrophagen sind die Fress-Zellen im Immunsystem, die beim Gesunden dann aktiviert werden, wenn zum Beispiel eine Infektion vorliegt oder eben Krebszellen zu beseitigen sind.

Durch die Verabreichung von GcMaF kann es gelingen, ein schlecht arbeitendes Immunsystem zu reaktivieren und die Selbstheilungskräfte bei entsprechenden Patienten zu stärken.

Woher kommt GcMaF?

GcMaF ist ein bei jedem Gesunden im Immunsystem vorkommender Stoff. Es entsteht aus dem sogenannten Gc-Protein. Das ist ein Protein an dem drei verschiedene Zuckermoleküle gebunden sind. Das Gc-Protein ist im Blut vor allem für den Transport von Vitamin D zuständig. Aus diesem Vitamin-D-Transporter kann Gc-MaF entstehen, wenn im Immunsystem zwei der drei anhängenden Zucker abgeschnitten werden.

Dies geschieht normalerweise durch zwei verschiedene Enzyme, die sehr spezifisch jene Zucker-Zucker-Verbindungen auflösen können. Beide Enzyme müssen vorhanden sein, damit GcMaF gebildet werden kann. Auf diese Wiese wird sichergestellt, dass nicht zu viel des Gc-Proteins in den Makrophagen-aktivierenden Faktor umgesetzt wird.

Nagalase – ein Enzym des Körpers, das Krebszellen in sehr großen Mengen bilden

Auch Nagalase ist ein Enzym, das jeder gesunde Körper bildet und es auch unbedingt braucht, denn es ist in gesunden Zellen mit dafür zuständig, Zellmüll zu beseitigen. Dafür schneidet die Nagalase ebenfalls Zuckermoleküle von Proteinen ab. Allerdings geht sie dabei nicht so spezifisch vor, wie die beiden oben genannten GcMaF-bildenden Enzyme.

Manche Krebszellen bilden sehr viel Nagalase [1]. Das bringt das natürlich vorgesehene Gleichgewicht zwischen Proteinen mit bzw. ohne Zuckermolekül-Verbindungen ins Wanken. Nicht nur Zellmüll wird dann entsorgt, sondern es werden auch Zuckermoleküle abgeschnitten, die für die Funktion von Proteinen in den Zellen dringend nötig sind.

Ein bekanntes Beispiel für die dramatischen Folgen der Krebszellen-Nagalase ist ihre Wirkung auf das Immunsystem: Statt der vorgesehenen Abspaltung von zwei der drei Zucker des Gc-Proteins schneidet die Nagalase alle drei Zucker ab. So kann GcMaF nicht entstehen, die Makrophagen werden nicht aktiviert und das Immunsystem ist weniger aktiv gegen Krebszellen und den Tumor selbst.
Hier handelt es sich also um einen Mechanismus, mit dem sich ein Tumor vor dem Immunsystem des Patienten schützt.

Bei fortgeschrittenem Krebs zeigt sich außerdem meist eine sehr hohe Infektanfälligkeit der Patienten, die ebenfalls genau mit diesem Mechanismus zu erklären ist: Wichtige Teile des Immunsystems werden von immer mehr Krebszellen-Nagalase stillgelegt. Der Körper kann Infektionen nicht mehr ausreichend bekämpfen.

Das Immunsystem bei der Krebsbekämpfung unterstützen

Dem kann man nun entgegenwirken. Durch meist wöchentliche Injektionen mit GcMaF kann der Mangel an körpereigenem Makrophagen-aktivierendem Faktor beseitigt werden. Das Immunsystem der Krebspatienten kann sich wieder besser gegen die Krebszellen wenden und den Tumor, vorhandene Metastasen und auch Infektionen wirkungsvoller bekämpfen.

GcMaF ist also echte Hilfe zur Selbsthilfe des Körpers und ein sehr hilfreiches Werkzeug in den Händen der Ganzheitlichen Medizin bei Krebs.

GcMaF kann noch mehr

Einige Untersuchungen deuten darauf hin, dass dieser beschriebene Mechanismus nicht der einzige Weg ist, auf dem GcMaF gegen Krebs vorgehen kann. Eine weitere Wirkung scheint zu sein, dass dieser Faktor neben den aktivierenden Effekten des Immunsystems auch noch die Gefäßneubildung in Tumoren behindern kann [2]. Ohne neue Blutgefäße anzulegen kann ein Tumor ab einer bestimmten Größe nicht mehr weiterwachsen. Die inneren Tumorzellen würden von der Versorgung mit notwendigen Nährstoffen abgeschnitten und sterben. Kann die Gefäßbildung verhindert werden, kommt es zu einem Wachstumsstopp des Tumors. Diese Anti-Angiogenese-Wirkung konnte in Versuchen an menschlichen Zellen mit GcMaF beobachtet werden.

Sehr gute Therapieerfolge mit GcMaF wurden in Veröffentlichungen vor allem bei folgenden Krebsarten berichtet:

  • Brustkrebs [3]
  • Prostatakrebs [4]
  • Dickdarmkrebs [5]

Außerdem wurde GcMaF klinisch erfolgreich bei weiteren Krebsarten eingesetzt:

  • Magenkrebs
  • Leberkrebs
  • Gebärmutterkrebs
  • Eierstockkrebs
  • Hautkrebs
  • sowie Tumore in Gehirn und im Hals-, Nasen-Ohrenbereich.

Seit einiger Zeit setzt auch das CFI bei seinen Patienten GcMaF mit sehr erfreulichen Ergebnissen ein.

Autor: Dr. Rainer Mutschler

Bildquelle: Thomas Siepmann  / pixelio.de

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Quellen:

[1] Yamamoto, N.; Naraparaju, V. R.; Asbell, S. O.: „Deglycosylation of serum vitamin D3-binding protein leads to immunosuppression in cancer patients“, Cancer Research, 1996 Jun 15;56(12):2827-31

[2] Kalkunte, S.; Brard, L.; Granai, C. O.; Swamy, N.: „Inhibition of angiogenesis by vitamin D-binding protein: characterization of anti-endothelial activity of DBP-maf“, Angiogenesis. 2005;8(4):349-60

und

Onizuka, S.; Kawakami, S.; Taniguchi, K.; Fujioka, H.; Miyashita, K.: „Pancreatic carcinogenesis: apoptosis and angiogenesis“, Pancreas, 2004 Apr;28(3):317-9

und

Kisker, O.; Onizuka, S.; Becker, C. M.; Fannon, M.; Flynn, E.; D’Amato, R.; Zetter, B.; Folkman, J.; Ray, R.; Swamy, N.; Pirie-Shepherd, S.: „Vitamin D binding protein-macrophage activating factor (DBP-maf) inhibits angiogenesis and tumor growth in mice“, Neoplasia. 2003 Jan-Feb;5(1):32-40

[3] Yamamoto, N.; Suyama, H.; Yamamoto, N.; Ushijima, N.: „Immunotherapy of metastatic breast cancer patients with vitamin D-binding protein-derived macrophage activating factor (GcMAF)“, International Journal of Cancer, 2008 Jan 15;122(2):461-7.

[4] Yamamoto, N.; Suyama, H.; Yamamoto, N.: „Immunotherapy for Prostate Cancer with Gc Protein-Derived Macrophage-Activating Factor, GcMAF“; Translational Oncology, 2008, Jul;1(2):65-72

[5] Yamamoto, N.; Suyama, H.; Nakazato, H.; Yamamoto, N.; Koga, Y.: „Immunotherapy of metastatic colorectal cancer with vitamin D-binding protein-derived macrophage-activating factor, GcMAF“, Cancer Immunological Immunotherapy, 2008 Jul;57(7):1007-16.

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