Ob in Arztpraxen, Kliniken, Medizintechnischen und Pharmazeutischen Unternehmen: das MBF-Prinzip findet sich überall in der Gesundheitswirtschaft und das nicht selten. Das Kalkül der Führenden, die diese Technik verwenden, geht dabei häufig auf: die gesetzten Ziele werden erreicht. Doch aus Unternehmens-Sicht ist dieser Erfolg nicht nachhaltig, da die Mitarbeiter einen großen Teil ihrer Arbeitszeit darauf verwenden, Vorgaben zu umgehen, zu untergraben und eigene Freiräume zu schaffen, die dann nicht mehr dem Unternehmenszweck zugute kommt. Gleichzeitig senkt massive Demotivation Leistungs- und Entwicklungspotentiale. Zudem ist das MBF-Konzept Image-schädigend, da die Geführten häufig Dritten gegenüber ihre negative Situation schildern. Aber auch Beständigkeit und Kontinuität der Belegschaft sind gefährdet, da MBF-geführtes Personal latent auf der Suche nach Job-Alternativen ist. Und nicht zuletzt leiden auch die Kunden unter den MBF-Auswirkungen, da sie aufgrund der geschilderten Verhaltensweisen nur eine unterdurchschnittliche Betreuungsqualität erhalten. MBF wird i. d. R. von Personen eingesetzt, die führungsunfähig sind, die notwendigen Techniken “richtiger” Führung nicht kennen und / oder über nicht genügend Erfahrungen für ihre Aufgabe verfügen. Erschreckend: etwa die Hälfte der Führungsstrukturen in Kliniken und Arztpraxen sind heute MBF-basiert, unmittelbar gefolgt von den im Medizinbereich arbeitenden Außendiensten.
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