In Arztpraxen müssen strenge Hygienevorschriften eingehalten werden. Je nach Behandlung gilt das auch für die Schutzkleidung von Arzt und Personal. Diese muss so beschaffen sein, dass sie desinfizierend gewaschen werden kann. Da bedeutet, der Stoff muss ausreichend desinfizierend im Kochverfahren oder einer chemothermischen Desinfektion gewaschen werden können. Außerdem muss die Kleidung bequem sein und leicht zu wechseln. Das bedeutet aber nicht, dass die Berufsbekleidung in Arztpraxen auch im modischen Sinn steril sein muss. Denn neben rein praktischen und gesundheitlichen Aspekten beeinflusst die Kleidung auch die Ausstrahlung des Arztes und seiner Assistenten. – Dies sollte bei der Anschaffung geeigneter Kleidung beachtet werden.
Weiß oder bunt: eine Frage der richtigen Atmosphäre
Es muss nicht immer alles weiß sein. Traditionell bestimmt diese Farbe den Alltag der Mediziner. Weiß ist deshalb so beliebt, weil sich so der Verschmutzungsgrad der Kleidung leichter feststellen lässt. Das ist zweckmäßig, aber nicht zwingend. In einer Kinderarzt-Praxis zum Beispiel bietet sich eine Kleidung an, die sich im Design wenig von sportlicher und freundlicher Alltagskleidung unterscheidet. Wenn eine Arztpraxis an das gewohnte Umfeld erinnert, dann haben besonders kleinere Kinder keinen Grund zur Beunruhigung. Ein augenscheinlich zu steriles Umfeld aber weckt Verdacht und löst Ängste aus.
Aber auch in einer Praxis für Allgemeinmedizin fühlen sich Patienten wohler, wenn Arzt und Personal ihnen in einer freundlichen und farbenfrohen Kleidung entgegentreten. Gerade beim Erstbesuch, wenn ein Leiden den Patienten beunruhigt, ohne dass er die Ursachen kennt, wirkt eine freundliche, farbige und modische Bekleidung weniger streng und trägt zur Entspannung bei. Auch Patienten, die regelmäßig zum Arzt müssen, um eine chronische Erkrankung behandeln zu lassen, fühlen sich in der Gegenwart entspannter und gut gekleideter Menschen wohler.
Berufsbekleidung heute: bequem, elegant und modisch
In den vergangenen Jahren hat sich im Bereich der Berufsmode viel verändert. Neue Materialien haben die Haltbarkeit und die Bequemlichkeit der Berufsbekleidung verbessert. Die Hersteller bieten heute Berufsmode an, die allen hygienischen Anforderungen gerecht wird, ohne modische Aspekte zu vernachlässigen. Die Bekleidung ist sportlich oder elegant, die Farben sind freundlich, ohne schrill zu sein. Für den Hals werden Rundschnitte ebenso angeboten wie V-Schnitte. Kontraststreifen lockern unifarbene Kleidung auf und verleihen ihr eine gewisse modische Eleganz. Die Anbieter der Kleidung achten dennoch auf Bequemlichkeit und Zweckmäßigkeit.
Bei männlichen Fachkräften ist das Polo-Shirt besonders beliebt. Es verleiht dem Träger eine gewisse Lässigkeit und ist in verschiedenen Farben erhältlich. Ein farbiges Oberteil steht in angenehmen Gegensatz zur weißen Hose und wirkt weniger streng als der Arztkittel, der früher üblich war. – Für Arzthelferinnen stehen heute mehre Varianten zur Verfügung. Beliebt ist auch hier das farbige Poloshirt. Möglich sind auch Schlupfsäcke mit Kontraststreifen oder ein farbiges und warmes Kapuzenshirt. Bis zu 26 Farben stehen zur Verfügung, wobei helle Töne am beliebtesten sind. Sie sorgen für eine angenehm freundliche Ausstrahlung.
Uniform oder individuell: Auf die Wirkung kommt es an
Die Frage, ob sich das Team einer Arztpraxis uniformieren sollte oder jeder eine Farbe nach seinem Geschmack wählen kann, kann gemeinsam geklärt werden. Ein uniformes Erscheinungsbild wirkt etwas strenger und seriös. Ein uneinheitliches Erscheinungsbild dagegen natürlicher und entspannter. Abhängig von der Praxis kann das eine oder andere zweckmäßig sein, wie bereits oben am Beispiel des Kinderarztes erläutert worden ist.
Die Möglichkeiten durch eine individuelle Kleidung das Erscheinungsbild der Mitarbeiter und die Atmosphäre einer Praxis positiv zu beeinflussen sind heute größer. Eine Veränderung der Kleidung kann durch unterschiedliche Anlässe motiviert werden. So kann die Neueinstellung eines Mitarbeiters, der Wechsel des Inhabers, neue Behandlungsmethoden zum Anlass genommen werden, die Bekleidungsfrage zu überdenken. Das kann auch therapeutischen Zielen nützen oder dafür sorgen, dass sich die Mitarbeiter wohler fühlen, was einen positiven Effekt auf die Stimmung der Patienten hat.