In keinem anderen naturwissenschaftlichen Zweig gibt es so viel Uneinigkeit wie in den Ernährungswissenschaften. Stets werden neue Weisheiten propagiert und wieder verworfen. Manche Trends halten sich jedoch, denn sie machen Sinn:
Paleo Ernährung
Die Paleo Ernährung versucht die Nahrungsaufnahme der Steinzeit nachzuahmen. Man aß, was die Natur hergab. Da aber zwischen der Steinzeit und heute über 150.000 Jahre liegen, ist es nahezu unmöglich, genau zu sagen, was in der Steinzeit gegessen wurde. Trotzdem gibt es markante Merkmale: In der Steinzeit wurde weder Ackerbau noch Viehzucht betrieben. Genau da liegen die größten Ernährungsprobleme von heute. Fleisch aus der Massentierhaltung, Milchprodukte und Getreide werden von immer weniger Menschen vertragen und erzeugen die meisten Allergien. Menschen der Steinzeit waren aber auch aktiv und bewegten sich sehr viel. Der Bewegungsmangel ist ebenso ausschlaggebend für heutige Zivilisationskrankheiten. Jegliche Form der Weiterverarbeitung gab es nicht. Alle Lebensmittel waren von hoher Qualität, wuchsen ohne Zusatzstoffe. Es gab auch keinen Kunstdünger und keine Pflanzenschutzmittel. Tiere bekamen weder Kraft noch genmanipuliertes Futter.
Basische Ernährung
Seit einigen Jahren ist die basische Ernährung Trend. Abnehmen mit basischer Kost ist modern wie nie, denn die Ernährungsweise kann den Säure-Basen-Haushalt ausgleichen und das Gewicht reduzieren. Der basischen Ernährung liegt die Theorie zugrunde, dass der Körper durch falsche Nahrungsmittel übersäuert und die Übersäuerung zu vielen Krankheiten, auch zu Krebserkrankungen führt. Durch den Ausgleich des Basen-Säuren-Haushaltes kann man diesen Krankheiten vorbeugen. Überschüssige Säuren binden wichtige Mineralien an sich, die dem Körper nicht mehr zur Verfügung stehen. Dadurch entstehen Krankheiten wie Rheuma, Hauterkrankungen, Muskelschmerzen, Migräne und Allergien. Die basische Ernährung soll diesen Prozess verhindern. Schon seit 100 Jahren sind die Auswirkungen der Übersäuerung ebenso wie die Vorteile der basischen Ernährung bekannt, bis heute jedoch wissenschaftlich nicht bewiesen. Die Entschlackung ist in jedem Fall gesundheitsfördernd und befreit den Körper nicht nur von Altlasten, sie tut auch der Seele gut.
Vegane Ernährung
Viele ernährungsbewusste Menschen schwören auf vegane Ernährung, also den völligen Verzicht auf Fleisch und alles, was vom Tier stammt. Veganer essen wieder Eier noch Milchprodukte. Menschen, die sich vegan ernähren, haben ein geringes Risiko für Übergewicht und Krebserkrankungen. Vegane Ernährung stärkt das Immunsystem und macht leistungsfähiger, auch wenn viele Menschen glauben, Fleisch gehöre zu Ernährung unbedingt dazu. Längst sind Obst und Gemüse durch ihre Antioxidantien als Hemmer für Krebserkrankungen bekannt. Vor allem rotes Fleisch ist ein Risikofaktor. Wer die Inhaltsstoffe der einzelnen Lebensmittel kennt, kann sich auch als Veganer durch richtige Zusammenstellung ohne jeden Nährstoffmangel versorgen.
Das befassen mit der eigenen Lebensweise und Ernährung ist ein Schlüsselfaktor für ein langes und gesundes Leben. Das umfangreiche Angebot an Informationen scheint jedoch schier unerschöpflich und der Bedarf an Beratung in diesem Bereich wächst ständig. Wer sich für das Thema interessiert oder vielleicht sogar hier beruflich Fuß fassen möchte, sollte eventuell eine Zusatzausbildung ins Auge fassen. Einige Lehrinstitute bieten sogar Fernkurse für Ernährungsberatung an.