Heute haben weltweit 2,5 Milliarden Menschen einen Internetzugang (1) der Großteil von ihnen nutzt die Suchmaschine „Google“. Kein anderes Unternehmen hat im Zeitraum von weniger als 20 Jahren die Industrienationen so sehr in Richtung Informationsgesellschaft verändert. Dieser Gigant macht sich nun auf, mit dem Projekt Calico die Menschheit von den Geiseln Alter, Krankheit und Tod zu befreien. Ein Hirngespinst von Weltverbesserern, der PR-Gag eines Werbegiganten oder eine vielversprechende Strategie von Healthcare Visionären mit Aussichten auf Erfolg? Was bisher geschah und wie Google die Zukunft verändern will: Hier eine Chronik der bisheringen und zukünftigen Gesundheitsprojekte
2008
- Google Grippe Trends: Der Service hilft, Beginn, Höhepunkt und Ende einer Grippewelle für jedes Land der Erde darzustellen und bietet so der Bevölkerung und den Gesundheitsdiensten Orientierung. Für die Darstellung wertet Google die Suchanfragen und –begriffe zum Thema Grippe aus und stellt regionale Häufigkeiten dar.
- Google Health: Die eigenen Gesundheits- und Fitnessdaten immer zur Hand, um eigenverantwortlich handeln zu können: Das war Vision und Angebot von Google Health an Endverbraucher. Nur wenige haben die Möglichkeit genutzt, ihre digitale Gesundheitsakte im Netz zu führen und Daten über dieses Tool mit ihrem behandelnden Arzt auszutauschen. Google hat den Dienst nach 3 Jahren Ende 2012 eingestellt.
2009
- Google Dengue Trends: Google weitet die Methodik von Grippe Trends auf andere Infektionskrankheiten aus und zeigt auf einer Weltkarte, wo und wie stark mit Ausbrüchen von Denguefieber (tropisches Fieber) zu rechnen ist.
2010
- Google Body, eine Art Anatomie-Browser für Verbraucher, sollte das Verständnis über die Körperfunktionen fördern und damit die Entscheidungsfindung von Verbrauchern in gesundheitlichen Fragestellungen unterstützen. Ähnlich wie bei Google Earth kann der Betrachter verschiedene Vergrößerungen nutzen und so bis zu den Knochen, Muskeln und Organen im Körper vordringen. 2012 hat Google den Service eingestellt. Die Zygote Media Group hat die Inhalte übernommen und führt das Projekt unter dem Namen Zygote Body weiter.
2011
- Google Now: Das Leben wird leichter. Google nutzt die Daten aus den Suchanfragen, die Bewegungsprofile, das Kontaktnetzwerk seiner Nutzer, um diesen einen persönlichen Assistenten zur Seite zu stellen. Dieser macht dann – ungefragt – z. B. Vorschläge für Freizeitaktivitäten oder erinnert an Termine. Über die „Google Now Cards“ legt der Nutzer fest, in welchen Bereichen er sich Unterstützung wünscht. Mehr Bewegung und ein gesünderer Lebensstil das sind Ziele, bei denen Google Now Hilfe verspricht.
2013
- Google Helpouts: Echte Hilfe von echten Menschen in Echtzeit. Das ist das Versprechen von Google, die mit Helpouts einen neuen, kostenpflichtigen Service bieten. Als Lightvariante der Telemedizin bietet Dr. Google Menschen mit gesundheitlichen Fragestellungen Zugang zu Experten, die schnell und seriös helfen können.
- Google MyTracks: Die kostenlose Android-App zeichnet das Bewegungsprofil der Smartphonenutzer auf, und analysiert es. Ein gesundheitsinteressierter Nutzer erkennt, welchen Radius er zurückgelegt hat, wie schnell er gegangen ist, wie viele Höhenmeter er dabei überwunden hat, gestern, heute morgen, und erhält so eine Motivationshilfe für einen bewegten, gesünderen Alltag.
Die Zukunft
- Google Glasses (2014): Chirurgen haben die Datenbrille bereits bei OPs im Einsatz: Vitaldaten von Patienten werden eingespielt oder Kollegen bei schwierigen Operationen virtuell hinzugezogen. Mit Kamera, Touchscreen und Mikrofon ausgestattet, wird sie nicht nur den Arbeitsalltag von Medizinern verändern. Die Datenbrille soll 2014 auch für Verbraucher erhältlich werden, und dann z. B. auch im Gesundheitskontext nutzbar sein, z. B. das Auffinden von Radfahr- und Joggingwege erleichtern u. v. m.
- Google Calico: ein Zukunftsprojekt, das die behäbige medizinische Forschung auf Start-up-Tempo beschleunigen will. Die Lebenserwartung der heute 20-Jährigen will Google um 100 Jahre verlängern. Im schlechtesten Fall versenkt Google ein paar Milliarden, im besten Fall verschafft die Vermessenheit des Suchmaschinisten kranken Menschen irgendwann Linderung. Hintergründe, wie genau das funktionieren soll?
Quelle: Modifiziert nach MobiHealthNews vom 20.11.2013. Ein Service der Initiative Präventionspartner
(1) http://www.worldwide-datas.com/internetnutzer-weltweit Stand: 27.11.2013