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Wahnsinnswoche 2021:50
In dieser Woche 167 Patientenkontakte und 13 Terminausfälle.
Sie erreichen mich telefonisch am Montag und am Donnerstag zwischen 14:30 und 15 Uhr. Da ich keine Psychotherapie anbiete und in den nächsten 12-16 Wochen ausgebucht bin, bitte ich von Terminanfragen abzusehen. Wenn Sie in Wuppertal wohnen, können Sie in dringenden Notfällen derzeit noch ohne Terminvereinbarung in die offene Sprechstunde kommen – bei anhaltender Überlastung behalte ich mir aber vor, diesen Service in den nächsten Wochen einzuschränken.
Am Donnerstag habe ich mir die Booster-Impfung abgeholt. Habe Biontech bekommen. Freitag tat mir der Arm weh. Samstag schon nicht mehr. Das war’s. Mehr ist nicht passiert. Trauen Sie sich, bevor Omikron uns erwischt!
Statt das Gesundheitssystem zu entlasten, führt der Digitalisierungsturbo zu Chaos.
Überhastete Digitalisierung gefährdet das Gesundheitssystem. heise.de 13.12.2021
Sind E-Rezepte überhaupt rechtswirksam im Sinne von § 48 Abs. 1 AMG? Möglicherweise könnte die Belieferung als vorsätzliche oder zumindest fahrlässige Abgabe ohne Verschreibung ausgelegt werden.
Anwälte raten von E-Rezept-Belieferung ab. DAZ.online 15.12.2021
Spenden Sie Ihre Daten:
Daten aus dem Gesundheitswesen sollen zukünftig besser und einfacher für die öffentliche und privatwirtschaftliche Forschung zugänglich gemacht werden.
Nationales Digital Health Symposium 2021 zeigt Perspektiven eines vernetzten Gesundheitsdatenökosystems auf. idw 16.12.2021
Am einfachsten ist es natürlich, eine kritische Lücke im System auszunutzen.
Die Telematik-Infrastruktur wurde daraufhin vorübergehend vom Netz genommen.
Cybersecurity specialists report the detection of a critical vulnerability in some devices for patients with heart problems whose exploitation would allow threat actors to access these devices without using a password, thus obtaining full control of the affected system.
Critical vulnerability in cardiology medical devices would allow hackers to provoke heart attacks on victims. Information Security Newspaper 14.12.2021
Emerging evidence suggests that diet may be a modifiable risk factor in mental illness.
Design and pilot evaluation of an evidence-based worksheet and clinician guide to facilitate nutrition counselling for patients with severe mental illness. BMC Psychiatry 21, 556 (2021)
Are we all living in a computer simulation? Is the world we imagine to be real simply virtual reality instead, an elaborate computer program?
Reality check: could our universe be a simulation? Spectator 18.12.2021
Fnord der Woche:
People who wear “anti-5G” pendants to “protect” themselves from radio frequencies emitted by phone masts have been told by the Dutch nuclear authority that their necklaces are dangerously radioactive.
‘Anti-5G’ necklaces are radioactive and dangerous, Dutch nuclear experts say. The Guardian 17.12.2021
This article reviews lithium’s origins, pharmacology, risks, and benefits, and makes a case for why it should remain a first-line therapy for bipolar disorder.
Lithium: An underutilized element. Current Psychiatry. 2021 December;20(12):27-30, 34
Soulfood: The War On Drugs – I Don’t Live Here Anymore (feat. Lucius)
Wahnsinnswoche 2017:50
In dieser Woche 172 Patientenkontakte und 19 Terminausfälle.
Antidepressiva (SSRI) wirken nicht nur über die direkte Serotoninwiederaufnahmehemmung, sondern unabhängig davon auch über die Regulation der Kalziumkanäle und der neuronalen Plastizität.
Ein neues Medikament soll den Krankheitsprozess bei Chorea Huntington verlangsamen.
Nach einer Studie des Robert-Koch Instituts nimmt nur etwa ein Drittel der Personen mit depressiver Symptomatik Kontakt zu Psychotherapeuten und Psychiatern auf. Das entspricht der langjährigen Erkenntnis, dass auch Personen mit klinisch relevanten depressiven Störungen mehrheitlich unbehandelt bleiben.
Zentrales Ergebnis ist auch, dass ein Zusammenhang zwischen dem regionalen Angebot (Versorgungsdichte) und der Höhe der Inanspruchnahme besteht (Captain Obvious lässt grüßen), sodass die wohnortnahe Versorgung ausgebaut werden sollte.
Anderswo heißt sowas “angebotsinduzierte Nachfrage” und wird als als gesundheitspolitisches Problem bezeichnet: “Die Informationsasymmetrie zwischen Arzt und Patient gibt dem Arzt die Möglichkeit, auf den Umfang der „Nachfrage“ nach seinen Leistungen zu seinem ökonomischen Vorteil Einfluss zu nehmen. Bei entsprechender Information über Diagnose- und Therapiemöglichkeiten hätte der Patient diese Leistungen nicht nachgefragt.” Kontext: [1]
Cannabidiol has beneficial effects in patients with schizophrenia. Kontext: [1]
Zwölf Jahren dauerte die Suche nach der Ursache für bipolare Störungen. Jetzt steht fest: es gibt mindestens sieben…
Der Weihnachtsmann und Rudolph müssen mal reden.
Ich hatte letzte Woche schonmal was zu den Ursachen der Depression. Jetzt kam noch ein Nachschlag.
Ich kann dazu nur sagen: natürlich hat eine depressive Erkrankung nicht eine Ursache, und natürlich lassen sich die pathopysiologischen Prozesse nicht monokausal erklären. Immer spielen biologische, individuelle und soziale Faktoren zusammen eine Rolle. Es gibt zwar auch heute noch die früher als “endogen” bezeichneten Verläufe, die anscheinend oder tatsächlich unabhängig von äußeren Faktoren eigendynamisch ablaufen, aber meist bestehen Zusammenhänge zwischen akuten oder chronischen emotionalen oder Stressbelastungen und der daraus resultierenden depressiven Entwicklung.
Man kann das Ganze natürlich – wie in den beiden Artikeln – auf eine politische Diskussionsebene heben und von neoliberalen Schuldzuweisungen an das Individuum faseln. Im Alltag hat sich alternativ eine pragmatische Herangehensweise bewährt, bei der die verschiedenen Einflussfaktoren betrachtet und Bewältigungsstrategien erarbeitet werden müssen. So etwas ist zeitaufwendig und kompliziert und erfordert oft eine längere, auch psychotherapeutische Begleitung.
Unabhängig von den Entstehungsbedingungen führen depressive Entwicklungen aber erstaunlich reproduzierbar auch zu körperlich betonten Symptomen (wie zum Beispiel Schlafstörungen, Antriebs- und motivationale Störungen, Grübelneigung, Kraftlosigkeit, Unruhe und Anspannung, bis hin zu suizidalen Impulsen). Nachweislich bestehen dann auch Veränderungen der synaptischen Aktivitäten und der Neuroplastizität in mehreren funktionellen Systemen, die mehrere Neurotransmitter betreffen. Hier setzt dann die in vielen Fällen nötige Symptomreduktion mit Medikamenten an, die in ebenfalls vielen Fällen zu einer Linderung der Beschwerden und zu einer Stärkung der Selbsthilfefähigkeit beitragen.
Es hilft nicht, diese Zusammenhänge als rein soziales, durch neoliberale Ideologie induziertes Phänomen darzustellen. Oft ist es hilfreicher, sich nicht als – typisch depressiv -faul, nutzlos oder überflüssig zu erleben, sondern darüber aufgeklärt zu werden, dass man behandelbar krank ist. Das nimmt dem Einen oder Anderen schon eine gewaltige Last von den Schultern, und wir können dann gemeinsam über Veränderungen zum Positiven verhandeln.
Videos von Erdrutschen
Ich stelle ja immer wieder gerne Videos von geologischen Ereignissen ein, denn bewegte Bilder zeigen meist mehr als jedes Wort oder jede Grafik. Und manchmal sind geologische Ereignisse so schnell, dass sich die Aufnahme bewegter Bilder lohnt. Der Geologe Derek Ager hat einmal gesagt, Geologie wären lange Zeiträume voller Langeweile und kurze Zeiträume voller Schrecken. Das mag vielleicht nicht immer so sein, aber gerade die kurzen und erschreckenden Zeiten sind die, die wir als interessant erachten. Wir Menschen bezeichnen sie… weiter