Heute 14. November 2013 ist Weltdiabetestag. Heute finden traditionell weltweit Informationsveranstaltungen rund um die chronische Stoffwechselerkrankung Diabetes mellitus statt. Wie jedes Jahr organisiert diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe mit Unterstützung des Bundesgesundheitsministeriums zum fünften Mal die zentrale Veranstaltung in Deutschland unter dem Motto: „Mit Diabetes gut leben“. Sie findet am kommenden Sonntag, dem 17. November 2013 von 10.00 bis 16.00 Uhr im Internationalen Congress Centrum (ICC) in Berlin statt. In vier Vortragssälen halten mehr als 30 Experten Vorträge rund um Diabetes. Es werden mehr als 5000 Besucher erwartet.
Diabetes ist eine Volkskrankheit, von der etwa 7 Millionen Menschen in Deutschland betroffen sind. Diabetes kann bei Menschen jeden Alters auftreten. Viele glauben, vor allem ältere Menschen sind von Diabetes betroffen. Gestern habe ich einen Artikel auf Spiegel online gelesen, über den Fakt, dass Kinder immer mehr an Typ-1-Diabetes in Deutschland erkranken. Die Zahlen sind erschreckend: 30.000 deutsche Kinder sind zuckerkrank. So wie der Fakt, dass etwa 12 Prozent der Diabetes-Patienten in Deutschland an einer behandlungsbedürftigen Depression leiden.
Aus diesem Grund möchte ich mich hier in Pharmawelt an so einem Tag beteiligen. Ich werde ein paar Grundlagen über diese Krankheit nennen und vor allem, wichtige Ernährungstipps für Menschen mit Diabetes liefern. Viel Spaß beim lesen!.
Diabetes Grundlagen
Diabetes mellitus ist eine chronische Störung des Zuckerstoffwechsels und wird verursacht durch einen Mangel an körpereigenem Insulin, das in der Bauchspeicheldrüse hergestellt wird, meist in Kombination mit einer nachlassenden Wirkung des vorhandenen Insulins in den Körperzellen. Dadurch steigt der Zuckergehalt im Blut über das normale Maß hinaus an. Ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel kann jedoch ernsthafte Folgeerkrankungen verursachen. Eine gute Blutzucker-Einstellung ist die Basis in der Therapie bei Diabetes.
Normaler Blutzuckerspiegel bei gesunder Messung in kapillärem Vollblut:
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60-100 mg/dl (3,3-5,6 mmol/l) vor dem Essen (präprandial)
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bis 140 mg/dl (7,8 mmol/l) nach dem Essen (postprandial)
Man unterscheidet beim Diabetes mellitus grundsätzlich zwei Formen:
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Typ-1-Diabetes: Die Erkrankung findet sich gehäuft im Kindes- und Jugendalter, kann jedoch grundsätzlich in jedem Alter auftreten. In kürzester Zeit kommt die Insulinproduktion fast vollständig zum Erliegen. Auch wenn die genauen Ursachen für die Entstehung des Typ-1-Diabetes noch ungeklärt sind, weiß man, dass die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse durch das körpereigene Abwehrsystem zerstört werden. Neben der genetischen Veranlagung werden auch Infektionen und Umweltfaktoren für die Fehlsteuerung des Abwehrsystems verantwortlich gemacht. 0,3 Prozent der Bevölkerung sind von Typ-1-Diabetes betroffen.
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Typ-2-Diabetes: Rund 95 Prozent aller Diabetiker bzw. sechs bis acht Prozent der Bevölkerung leiden unter Diabetes mellitus vom Typ 2. Bei dieser Erkrankungsform stellt die Bauchspeicheldrüse zwar noch Insulin her, doch es wirkt nicht mehr richtig. Verantwortlich sind hierfür in erster Linie Übergewicht und Bewegungsmangel.
Ernährungstipps für Menschen mit Diabetes:
1. Viel Flüssigkeit trinken aber Achtung!. Man sollte täglich mindestens 2 Liter trinken. Aber nicht jedes Getränk eignet sich für einen Mensch mit Diabetes.
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Kaffee und schwarzer Tee: nur in kleinen Mengen trinken.
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Fruchtsäfte (100 % Fruchtanteil), Fruchtsaftgetränke (Wasser, Fruchtsaft, Aromen und 10 % Zucker) und Fruchtnektare (Wasser, Fruchtsaft, 20 % Zucker): alle zuckerhaltig, unterscheiden sich aber durch den Anteil an Frucht-, Trauben- und Haushaltszucker. Liefern Kalorien und haben Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel.
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Milch und Alkohol: ungeeignete Durstlöscher; enthalten Kalorien und haben Einfluss auf den Blutzucker.
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Mineralwasser, Frucht-Kräutertee ideale Durstlöscher.
2. Mehr Ballaststoffe im Speiseplan: Ballaststoffe sind die Fitmacher für Verdauung und Stoffwechsel – und sorgen für eine lang anhaltende Sättigung. Die tägliche Ballaststoffmenge in der Nahrung sollte 30–40 g betragen. Fünf Scheiben Vollkornbrot enthalten ca. 20g Ballaststoffe. Ballaststoffe sind in folgenden Lebensmitteln enthalten:
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Vollkornprodukte
- frisches Gemüse (als Rohkost oder fettarm und schonend gegart)
- Salate
- Kohlsorten
- Kartoffeln
- Hülsenfrüchte
3. Menschen mit Diabetes müssen keine kohlenhydratarme Diät führen. Keine wissenschaftliche Studie belegt, dass eine Reduzierung der Kohlenhydrate hier sinnvoll ist. Außerdem bedeuten weniger Kohlenhydrate auch mehr Fett und Eiweiß in der Nahrung. Kohlenhydraten sind in folgenden Lebensmitteln enthalten:
- Getreide und vollwertige Getreideprodukte (z. B. Vollkornbrot, Vollkornnudeln, Haferflocken)
- Kartoffeln
- Naturreis
- Frisches, ungezuckertes Obst
4. Eiweiß sollte sparsam auf dem Speiseplan stehen. Denn ein Zuviel an Eiweiß belastet die Niere und führt zur Überschreitung der täglichen Kalorienmenge – mit ungünstiger Auswirkung auf das Gewicht.
Ernährungsexperten empfehlen:
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tierisches Eiweiß reduzieren – vermehrt pflanzliches Eiweiß verzehren.
- Essen Sie pro Woche maximal 2–3 kleine Fleischportionen.
- Essen Sie mehr Gemüse und das Fleisch als Beilage.
- Schneiden Sie Wurst und Käse dünn.
5. Fette benötigt der Körper als Träger der fettlöslichen Vitamine und lebensnotwendigen Fettsäuren. Außerdem ist Fett ein Geschmacksträger. Fett liefert Energie – ist aber auch sehr wuchtig: 1g Fett entspricht 9 kcal! Deshalb sollten nicht mehr als 30–35 % der täglichen Kalorienzufuhr aus Fett bestehen.
Entscheidend:
- ein bewusster, sparsamer Umgang mit Fetten
- Menge und Qualität des Fettes
- wenig tierisches Fett
6. Auf Zucker und damit gesüßte Nahrungsmittel muss auch bei Diabetes nicht verzichtet werden. 10 % der Tageskalorienmenge sind tolerierbar. Je nach Bedarf entspricht das ca. 30–50 g Zucker.
Beispiel:
- 1 Riegel Schokolade
- 1 Stück Rührkuchen
- 3 Teelöffel Marmelade
- 2 Kekse enthalten zusammen ca. 37 g Zucker.
Süßstoffe: Zum Süßen von Speisen und Getränken eignen sich die kalorien- und kohlenhydratfreien Süßstoffe. Süßstoffe gibt es in Tablettenform, zum Streuen oder als Flüssigsüße.
Höchstmengen für Süßstoffe pro Tag: (laut WHO: Weltgesundheitsorganisation)
- Aspartam 167 Stück
- Cyclamat 21 Stück
- Saccharin 75 Stück
7. Alkohol in kleinen Mengen ist erlaubt. 1 g Alkohol entspricht 7 kcal. Neuere Erkenntnisse belegen, dass Männer 20 g Alkohol zu sich nehmen können. Frauen dagegen nur die Hälfte: nämlich 10 g.
10 g Alkohol entsprechen 0,25 Liter Bier oder 0,1 Liter Wein.
Wichtig: Wenn Sie Ihr Gewicht reduzieren möchten, dann sollten Sie auf Alkohol verzichten – denn Alkohol hindert die Leber daran, Fett abzubauen.
Zum Schluss eine Reihe Fotos von was drin in manche populäre Lebensmittel steckt. Das habe ich besonders interessant zu sehen gefunden:
Mehr Informationen und Tipps rund um das Thema Diabetes findet ihr unter www.diabetesde.org oder www.diabetes.bayer.de
Quellen:
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“Diabetes Grundlagen” und “Ernährungstipps für Menschen mit Diabetes” von www.diabetes.bayer.de; Copyright © 2013 Bayer Vital GmbH.
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Über den “Weltdiabetestag” und “Lebensmitteln; Das steckt drin” von www.diabetesde.org, Copyright ©diabetesDE.
- Artikelbild: © fovito – Fotolia.com