Am Morgen lese ich noch, dass es neu offenbar Kurse gibt in Otoskopie für die Apotheke – also die Untersuchung des äusseren Gehörgangs mit einem Otoskop … das ist das Ding, mit dem auch der Arzt in die Ohren schaut.
Ich bin noch am überlegen, ob das wirklich etwas ist, dass ich brauchen kann – ich meine: wie oft muss ich schon einem Patienten in die Ohren schauen? Die meisten Ohrentzündungen lassen sich (meiner Meinung nach) auch ohne das erkennen … und für mehr muss ich den Patient sowieso zum Arzt schicken.
Dann fragt mich praktisch die zweite Kundin an dem Tag, ob ich ihr helfen kann:
„Ich denke, ich habe noch ein Teil vom Wattestäbchen im Ohr.“
Sie zeigt mir den Rest des Wattestäbchens – ja, ich denke auch da fehlt ein Stück Watte.
Ein Blick mit einer Taschenlampe ins Ohr (Ja, Jetzt könnte ich das Otoskop tatsächlich mal brauchen) zeigt auch wirklich ganz hinten halb um die Ecke etwas weisses.
Allerdings so weit hinten, dass ich mich nicht getraue, das mit einer Pinzette herauszuholen.
Also schicke ich sie dafür zum Arzt, denn ich glaube auch mit spülen bekommt sie das nicht selber raus.
Ihr habt das bestimmt schon einmal gehört: Wattestäbchen gehören nicht in die Ohren. Das gibt immer wieder mal Verletzungen. Das Ohr reinigt sich innen selber und zuviel Ohrenschmalz schiebt man mit den Wattestäbchen eher noch zusammen, als das man das rausbekommt.
Und dann gibt es auch noch die Spezialisten, die es schaffen, sich das Wattestäbchen praktisch ins Trommelfell zu rammen – zum Beispiel wenn die Badezimmertür plötzlich aufgeht, weil der Partner reinkommt … Autsch.
Auch da nützt mir in der Apotheke ein Otoskop nicht wirklich viel.