Praxisorganisation: Neurologen im Chaos, Chirurgen auf Best Practice-Niveau

Die Organisation ist der Dreh- und Angelpunkt aller Praxisaktivitäten: alle Aktions- und Leistungsparameter wie z. B: Patientenzufriedenheit, Adhärenz. Stressbelastung, Produktivität oder wirtschaftlicher Erfolg werden durch sie maßgeblich beeinflusst. Praxisanalysen zeigen aber immer wieder: in jeder zweiten Arztpraxis existieren Organisationsdefizite, deren Beseitigung den unternehmerischen Handlungsspielraum und das finanzielle Ergebnis deutlich verbessern könnten. Klassifiziert man die Organisationsqualität in Relation zum Best Practice-Standard (methodische Basis: Benchmarking Organisations-Analysen), ergeben sich aus der Analyse der Strukturen und Abläufe in Praxisbetrieben vier Organisationsszenarien für Arztpraxen:
– Werden weniger als 40% der Standard-Regelungen und Instrumente um- und eingesetzt, herrscht organisatorisches Chaos. Sein Kennzeichen ist ein aktionistischer Handlungsstil der Teams, die auf alle organisatorischen Anforderungen passiv reagieren statt sie zu steuern.
– Eine Situation, die zwischen 40% und 60% liegt, charakterisiert die Desorganisation. Bei diesem Szenario sind durchaus funktionierende Prinzipien festzustellen, insgesamt überwiegt jedoch die Fehlallokation von Zeit, Ressourcen und Patientenaufkommen.
– Defizitäre Organisation ist durch einen zum größeren Teil positiven Organisations-Status geprägt, einige grundlegende Fehler führen aber immer wieder zu „Sand im Getriebe“.
– Eine Best Practice-Organisation gewährleistet, dass eine Praxis – von Extremsituation abgesehen – nahezu reibungslos funktioniert.
Wendet man die Szenarien auf Fachgruppen an und vergleicht die Durchschnittswerte, ergibt sich – wie die Abbildung zeigt – eine sehr heterogene Verteilung der Qualitäts-Niveaus.

Zum Thema:
Wie Ärzte Gewinn im Bermuda-Dreieck der Praxisorganisation versenken

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