Wasser fließt gemeinhin bergab – aber eben auch nicht immer. Wer schon mal Sprit aus einem fremden Auto abgezapft hat, kennt den Effekt natürlich. Das ganze funktioniert allerdings auch mit einem einfachen Stück Küchenrolle, wie man hier sieht. Treibende Kraft ist zuerst einmal der Kapillareffekt: Die Tendenz des Wassers, Oberflächen zu benetzen. In einem Trinkhalm oder dergleichen steigt das Wasser nur wenig, aber due Hohlräume im Papier sind so schmal, dass das Gewicht des Wassers der Kapillarkraft nichts mehr entgegenzusetzen… weiter
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Ärzte fahren BMW
Wollen wir wieder einmal ein paar Klischees bedienen. Ärzte fahren Auto, ja sicher, so wie fast jeder … doch welches? Nun, die Frage ist relativ leicht zu beantworten. Ein paar Blicke genügen, und auch der medizinische Laie kann rasch erkennen, welcher Arzt hier parkt … Dicker Turbo-SUV mit Blaulichtbalken auf dem Dach: Wichtiger (Leitender) Notbarsch, […]
Ist es schon hell draußen?
Ich reibe mir die Augen, stapfe zum Fenster und schiebe die Vorhänge zur Seite.
Reiße das Fenster auf. Frische Luft ist gut.
Und wo kommen all die Flugzeuge her, die in meinem Kopf herumschwirren?
Und dieses Magengrummeln, das war gestern auch noch nicht da!
Ob das die Schweinegrippe ist? Ich glaub, ich muss zum Arzt!
Mann, war das eine Nacht… […]
Der Masterplan des neuen Gesundheitsministers
Herr Gröhe, unser aktueller CDU-Gesundheitsminister, ist als Jurist und Berufspolitiker für seine neue Aufgabe perfekt geeignet. Bei seinem ersten Vorsprechen im Deutschen Bundestag hat er gestern unter anderem gesagt: “Wir wollen Menschen für einen Gesundheitsberuf gewinnen, ja begeistern.” Das klingt vielversprechend! Aber es kommt noch besser. Er sagte nämlich auch: “Dauerhafte Qualitätssicherung ist ein weiterer Schwerpunkt unserer Politik.” Er will also Maßnahmen zur Qualitätssicherung in der Politik einführen: “Zu diesem Zweck werden wir ein neues Qualitätsinstitut schaffen.“
Fantastisch! Endlich eine leitlinienorientierte und mit Rankings qualitätsgesicherte Gesundheitspolitik, eventuell sogar mit Regresshaftung bei Verfehlen des Plansolls. Ein von den Bundestagsabgeordneten selbst finanziertes Institut zur Sicherung der Qualität in der Politik.
Oder meinte er eher ein Qualitätsinstitut für die ambulante und die stationäre Versorgung? Damit würden das IQWIG, das ÄZQ, das WIDO, der GbA, die GQMG, die KTQ, das IQMG, um nur einige zu nennen, überflüssig?
Oder meinte er etwas völlig anderes: “Zur Qualität im Gesundheitswesen gehört auch diese Frage wird in diesen Tagen wieder einmal öffentlich diskutiert –, dass die Menschen in angemessener Zeit einen Termin beim Facharzt bekommen. (…) Daher wollen wir, dass künftig Terminservicestellen bei den Kassenärztlichen Vereinigungen helfen, zügig einen Facharzttermin zu erhalten, oder, falls dies nicht möglich ist, eine ambulante Behandlung im Krankenhaus ermöglichen. Die Ärzteschaft hat auf diesen Vorschlag mit kritischen Einwänden, aber auch mit eigenen Vorschlägen etwa im Hinblick auf eine differenzierte Überweisungspraxis – reagiert. Ich begrüße, dass damit Handlungsbedarf eingeräumt wird.”
Von einem Juristen hätte ich eine fundiertere Kenntnis der Gesetzeslage erwartet: solange “wesentliche Elemente der Daseinsvorsorge” durch politische Vorgaben rationiert werden, solange wird es auch Terminschwierigkeiten geben. Und die Begeisterung für einen Gesundheitsberuf wird sich in Grenzen halten, wenn weiter Mittel aus der ambulanten Daseinsvorsorge abgezogen und profitorientierten Klinikkonzernen zugeschustert werden.
Es ist nach wie vor ärgerlich, dass unsere Ärztefunktionäre regelmäßig und impertinent durch vorauseilenden Gehorsam unangenehm auffallen, statt klar festzustellen, dass die Wartezeiten Ausdruck einer verfehlten Kostendämpfungs- und Rationierungspolitik sind.