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kurze weisheit zum abend
je später die sprechstunde, desto unerfahrener die eltern und desto aufwändiger die beratung.
ungelogen gestern und heute jungen eltern mit jeweils zweiwöchigen säuglingen über jeweils 30-40 minuten verklickert, wie man a) stillen und flasche auf die reihe bekommt b) den nabel richtig pflegt c) dass man mit einem säugling auch spazierengehen kann d) wie ein normaler neugeborenenstuhlgang aussieht e) was dieses pickelchen und solches hippelchen bedeutet und f) welche vorsichtsmaßnahmen es gibt, dem plötzlichen kindstod ein schnippchen zu schlagen. und so weiter und so fort.
hallo, bin ich hebamme oder was? manchmal denke ich, die hebammen hier im umkreis geben überhaupt kein wissen mehr weiter, hauptsache auf du mit den eltern und hauptsache schon mal ein paar globuli dagelassen. aber eine normale solide wochenbettberatung bekommen die nicht hin.
ok ich steigere mich jetzt etwas rein, es gibt auch hier solche und solche, und alle mitlesenden hebammen sind natürlich ausgenommen – aber heute hats mir echt gereicht.
und ja: dafür sehe ich keinen cent. keinen cent. null. nix. alles privatvergnügen.
kleines essay in sachen gästebuch
ein nichts namens none hat seine duftmarke in meinem gästebuch hinterlassen, und wie es oft mit diesen gerüchen ist: man versucht sie zu ignorieren, und trotzdem gewöhnt man sich nicht an sie. sie drängen sich einem immer wieder in die nase, bis man mal das fenster öffnet.
also fange ich doch an zu grübeln über meine attestierte arroganz gegenüber den eltern, meine sorge um die kinder und mein eingebildetes medizinstudium.
ja, doch, meine sorge um die kinder steht an vorderster front, das sind primär meine patienten, um die muss ich mich kümmern, nicht unbedingt um die anhänglichenhängenden eltern. ich denke, da mache ich meinen job auch ganz gut. noch leben sie alle, zumindest trotz meines dazutuns, die paar fehler, die jedem arzt halbgöttlich unterlaufen dürfen, hatten keine gravierenden folgen und wurden stets verziehen.
patienten habe ich nur durch arztwechsel verloren, wobei hier die natürliche fluktuation durch hin- und herzug den bärenanteil hat. und glücklicherweise wechseln bei mir in der regel ja die eltern den arzt und nicht meine patienten.
bin ich arrogant zu den eltern? vielleicht hie und da. wie es der wald so hergibt. ich darf den eltern vermitteln, dass ich medizinisch der fachmann bin, sonst kämen sie nicht zu mir. wer so arrogant ist, dies nicht zu akzeptieren, sucht sich meist das entsprechende arztpendant in einer anderen praxis. insofern darf ich mir auf mein medizinstudium auch etwas einbilden. ich bin weder sekretär, noch rezepteverteiler, noch die nachbarin am gartenzaun, die man mal so um meinung fragt.
zu manchen themen habe ich meine eigene persönliche meinung, ich bin kein pädagoge, auch kein psychologe, kein sportlehrer oder ernährungsfachmann, und trotzdem werden wir ärzte oft dazu gemacht. hier versuche ich, meinen gesunden menschenverstand sprechen zu lassen. aber man kann manche nur an die weggabelung begleiten, den weg gehen, müssen sie alle selbst. ein altes aber stets richtiges bild.
es gibt menschen, die ihre eigene ignoranz mit der arroganz des gegenüber verwechseln. der psychologe in mir sagt: klarer fall von projektion. in bezug auf ärzte: klarer fall von kittelphobie.
so. genug gelüftet. raus in die sonne.
Jogis Jungs – jetzt gilt´s
Egal, wie das Spiel ausgeht – zur Einstimmung oder zum Runterkommen und gerne immer wieder zeigen für mich das schönste Video zum Fussball – mit den ganzen alten Haudegen incl. Der Hand Gottes, dem Tor des Jahrhunderts und Andy Brehmes Elfmeter…