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Blogger gehören wieder zu den besten Journalisten…
Die Autoren des Pharma-Blogs “Stationäre Aufnahme” gehören zu den 10 besten Wissenschaftsjournalisten in Deutschland im Jahr 2009. Die 50-köpfige Jury der unabhängigen Fachzeitschrift medium magazin (Frankfurt/Main) wählte das Blog auf den 7. Platz in der Kategorie “Wissenschaft”. Damit ist das Blog das zweite Mal in Folge in den Top-10 vertreten, nach Platz 6 im vergangenen Jahr.
Blogger und Wissenschaftsjournalist Marcus Anhäuser vom Blog Plazeboalarm erreichte als 6. ebenfalls einen Platz unter den zehn besten Wissenschafts-Journalisten. Sieger in der Kategorie Wissenschaft wurde Werner Bartens, Leitender Redakteur der “Süddeutsche Zeitung”.
“Ich habe da eine Idee..oder besser doch nicht?”: Der Double Bind aus Gestaltungsfreiheit und Ergebnisverantwortung als Innovations-Killer
Es ist schon erstaunlich – man könnte auch sagen: erschütternd -, wie sich Reaktionsmuster in der innerbetrieblichen Management-Kommunikation verschiedener Unternehmen gleichen. Ein Beispiel ist die Äußerung neuer Ideen. Unabhängig davon, ob es um eine Produktvariante, ein Marketinginstrument oder eine innerbetriebliche Veränderung geht, man kann fast schon eine Wette abschließen, dass eine oder mehrere der folgenden […]
Irreführende Werbung: Statine bei Frauen (meist)…
In einem lesenswerten und im Aufbau originellen Aufsatz widmen sich zwei amerikanische Wissenschaftler – ein Jurist und ein Statistiker – der Diskrepanz zwischen den Werbeaussagen Pfizers zum weltweit umsatzstärksten Medikament, dem Cholesterinsenker Lipitor® (in Deutschland Sortis®), und der ernüchternden Datenlage, die diesen Werbeaussagen gegenübersteht.
Zunächst führen die Autoren, die in Vioxx®-Prozessen die Klägerseite beraten haben, eine Metaanalyse zahlreicher Statin-Studien durch. Diese kommt zu dem Ergebnis, dass für die Klasse der Statine bei Frauen ohne kardiovaskuläre Vorerkrankung keinerlei Nutzen belegt ist.
Das Ergebnis deckt es sich mit dem früherer Publikationen, die sich bislang jedoch kaum auf das ärztliche Verschreibungsverhalten ausgewirkt haben. Schon in einer im Jahr 2004 im JAMA publizierten Metaanalyse hatte sich bei Frauen ohne Vorerkrankung des Herzens keinerlei Nutzen der millionenfach verschriebenen Cholesterinsenker gezeigt. Darüberhinaus ergab die damalige Analyse selbst bei Frauen mit bestehender Vorerkrankung des Herzens keinen lebensverlängernden Nutzen der Cholesterinsenkung.
In Pfizers Werbung zu Lipitor® spielt der fehlende Nutzen des Medikaments bei Frauen keine Rolle. Die Autoren bewerten die Werbung somit juristisch als irreführend, woraus sich Haftungsansprüche gegen Pfizer ableiten ließen.
Die FDA als Kontrollinstanz ist in den Augen der Autoren grundsätzlich überfordert, solche Fehlentwicklungen zu kontrollieren. Schadenersatzansprüche gegen die Hersteller von Medikamenten seien deshalb ein unverzichtbares Instrument, unlautere Marketingpraktiken wie diese zu bekämpfen. Das in der Diskussion befindliche Rechtsprinzip “Preemption”, mit dem sich Medikamentenhersteller in den USA vor Schadenersatzklagen schützen wollen, indem sie sich auf die erteilte Zulassung durch die FDA berufen, gelte es deshalb zu verhindern.
(Hat Tip: Pharmalot)