Das Angebot an Patientenbroschüren, die pharmazeutische Unternehmen Interessierten und Patienten auf ihren Internetseiten zur Verfügung stellen, ist nahezu unüberschaubar. Die Erwartungshaltung der Patienten an die offerierten Materialien ist eindeutig: sie möchten aktuell, verständlich und umfassend zu den interessierenden Themen informiert werden. Eine Exploration im vergangenen Jahr zur Aktualität der Materialien erbrachte ein sehr schlechtes Resultat, das sich auch in einer aktuellen Stichprobe fortsetzt. Von hundert Broschüren waren 34 älter als sechs Jahre! Natürlich haben die Beschreibungen vieler Krankheitsbilder und ihrer Therapien in den Grundzügen auch nach mehreren Jahren noch Bestand, doch die vielfach aufgelistete Literatur müsste auf jeden Fall aktualisiert werden und der medizinische Fortschritt erfordert mindestens alle zwei Jahre eine Überprüfung / Überarbeitung. Hinzu kommt, dass veraltete Unterlagen dem eigenen Anspruch der Firmen nach Modernität und Zukunftsorientierung kaum gerecht werden. Aber es finden sich auch andere „Peinlichkeiten”:
– teilweise werden Broschüren in ihrem Druckvorlagen-Status (mit Beschnittrand-Markierungen etc.) ins Netz gestellt,
– vor allem bei Präparate-bezogene Unterlagen beschreibt man diese zunächst und weist den Interessent dann darauf hin, dass er sie bei seinem Arzt erhalten kann, der ihm das Präparat verordnet,
– nicht selten folgt man dem Homepage-Menü in den Bereich „Patientenbroschüren“ und findet dort dann lediglich z. B. einen Blutdruck-Pass.
Die beschriebenen Probleme resultieren vor allem daraus, dass in den meisten Unternehmen verschiedene Bereiche für die auf unterschiedlichen Satelliten-Seiten angebotenen Materialien zuständig sind und eine Gesamtkoordination / -kontrolle bzw. sowie ein Qualitätsbewusssein fehlen.
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