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Link of Interest: Weihnachten, die Popkultur und der Erste Weltkrieg | La Grande Guerre
Die Historikerin Charlotte Jahnz wirft einen Blick auf den – romantisierten – Weihnachtsfrieden zwischen britischen und deutschen Soldaten an der Westfront 1914. Der spielt, wie überhaupt die Erinnerung an den Ersten Weltkrieg, eine grössere Rolle im UK als in Deutschland – aber ist er mehr Mythos als Fakt? http://grandeguerre.hypotheses.org/1866
wer früher stirbt ist länger tot
nachdem ich den film damals im kino verpasst habe, brannte ich spätestens nach dem deutschen filmpreis 2007 darauf, den film mal zu sehen. also frau kinderdok und ich haben dann gestern abend die dvd eingelegt und genossen.
geht jetzt hier auch gar nicht darum, die tolle verfilmung zu loben, die schauspieler, die idee und alles drum herum, das haben anderen schon genug getan. was mich als kinderarzt begeistert: da hat sich einer wirklich in die seele eines kindes hineingedacht, manchmal freiwillig komisch, manchmal traurig erschreckend. immer wieder steht man da, und denkt – ohje, lass ihn jetzt nicht dieses oder jenes tun. aber sebastian macht leider genau das, was seine kindliche psyche ihm vorgibt.
er durchlebt das trauma des muttertodes bei seiner geburt, welches ihm sein grosser bruder erst jetzt mit knapp zehn jahren recht brutal veröffentlicht, er durchlebt die pseudoreligiosität des fegefeuers und die angst vor der sterblichkeit. er sucht die konsequenz in der suche nach unsterblichkeit, durch glaube, liebe, durch musik.
leute, seht den film durch die augen sebastians, versucht, die logik der kindheit zu begreifen – dann hat man viel von der psyche der kinder verstanden. und nehmt den weg des vaters, der in seiner hilflosigkeit genau das richtige tut: er gibt seinem sohn die gitarre der geliebten mutter, repariert sie – obwohl noch minuten vorher im streit um die trauer zerbrochen – und bringt den jungen instinktiv auf den weg.
und wenn die frau kramer ihn beschimpft, er habe nur bödsinn im kopf und man müsse sich fragen, wer ihm "wohl ins hirn gesch… habe" – und in diesem moment das prophezeite himmlische telefon klingelt – ist alles wieder gut.
Dr. Kunze hört (nicht) auf 23
Juni 2010
Der Assistenzarzt
Es war halb sieben an einem Montagabend. Hausarzt Dr. med. Anselm Kunze ließ sich erschöpft in seinen Stuhl fallen und atmete tief durch. Der Montag war immer der anstrengendste Tag in seiner Praxis. Er beugte sich vor und berührte die Computermaus. Das Foto von seiner Segeljolle verschwand. Anselm Kunze klickte den Terminkalender an. […]