Related Posts
Symptom-Checker-Apps besser als Arzt und Krankenschwester?
Es hat lange gedauert, bis der erste Computer Deep Blue den Schachgroßmeister Kaspari geschlagen hat. 1996 war das eine Sensation (1). In einem aktuellen Versuch traten Arzt und Krankenschwester gegen die Symptomchecker-App “Check” an. Die Ergebnisse sind erstaunlich und öffnen den Blick auf die sinnvolle Nutzung künstlicher Intelligenz (KI) im Gesundheitsbereich: Bei 102 fiktiven Patienten gab die App 100 Prozent Empfehlungen, die zu einem sicheren Ausgang führen würden, verglichen zu 97 Prozent im Falle von Ärzten und Krankenschwestern (2). Weil die KI-Doktoren die Ersteinschätzung fiktiver Patienten schnell und kostengünstig vornehmen, könnten sie als sinnvolle Entlastung in Ambulanzen und Notaufnahmen genutzt werden, und bereits während der Wartezeit des Patienten mit der diagnostischen Erstabklärung beginnen und somit wertvolle Zeit einsparen.
Noch vor einem Jahr wurde der Einsatz sogenannter Symptom-Checker-Apps im Ersteinschätzungsprozess von Krankheitssymptomen (Triage) kritisch bewertet (3). Viele der untersuchten Apps zogen auch unwahrscheinliche Diagnosen mit in Betracht, was insbesondere ängstliche Patienten unnötig verunsichern kann.
Quellen
- (1) Computer schlägt Kasparow, 12.02.1996
- (2) KI-Doktor stellt bessere Diagnosen, als ein Mensch, 8. Juni 2016
- (3) Evaluation of symptom checkers for self diagnosis and triage: audit study. Published 08 July 2015. Cite this as: BMJ 2015;351:h3480
Apps auf Rezept vom Arzt verordnet
Das US-Unternehmen Happtique testet derzeit die neu entwickelte Plattform mRx, über die Ärzte ihren Patienten geprüfte Gesundheits-Apps orientiert an deren Krankheitsbilder verordnen können. Was ist die Motivation? Man geht davon aus, dass eine Empfehlung direkt vom behandelnden Arzt die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Patienten Vertrauen fassen und die App tatsächlich nutzen. Wie funktioniert das System mRX? […]
Kopf auf Rädern
"I just drive around with a big smile on my face" (Dallas Goecker)
Bevor der Ingenieur Dallas Goecker einen Roboter entwickelte und "bewohnte", wusste an seinem Arbeitsplatz, der US-Roboterfirma Willow Garage , fast niemand, wer er ist. "Heute denken alle, er sei ein Roboter", sagt CEO Steve Cousins in einem Interview mit dem Sender ABC 7 . Denn mit Hilfe eines über das Internet steuerbaren, fahrbaren Gestells, auf dem ein Monitor mit Kamera und Sensoren befestigt sind, kann sich Goecker frei an seinem Arbeitsplatz bewegen, an Konferenzen teilnehmen und seine Kollegen begrüßen, ohne dabei physisch anwesend zu sein:
"It definitely makes a difference as far as my interactions with people and getting to know people, and people knowing me. They like to dress me up, they like to put stickers on me, all around"
In Bereichen, die die flexible Anwesenheit einer Person erfordern, etwa bei der Arztvisite im Krankenhaus, habe der Telepräsenzroboter bereits Anwendung gefunden.
Quellen: