Gestern durfte ich einen Tag auf einer der vielen Intensivstationen in unserem Klinikum verbringen. Was ich mir schon vorgenommen hatte, war zu fragen, ob man mich richtig an eine Beatmungsmaschine anschließen könnte. Damit ich mal merke wie es ist mit einer CPAP zu atmen.
Wichtig: Bitte nicht einfach nachmachen! Wenn du es auch einmal ausprobieren möchtest, suche dir bitte jemanden der sich mit Beatmungen gut auskennt. Im besten Fall hast du einen guten Draht zu einer Intensivstation und kannst dort mal anfragen.
Wir haben zwar auf dem Intensivtransportwagen ein Beatmungsgerät, welches ohne weiteres CPAP kann und auch eine entsprechende Maske. Mir war es jedoch wichtig das Ganze in einer kontrollierteren Umgebung mit erfahrenerem Personal auszuprobieren. Und wenn wir ehrlich sind, haben die Pflegekräfte auf einer Intensivstation einfach richtig viel Ahnung von Beatmungen.
Also habe ich gefragt und wir konnten es in Ruhe versuchen. Anfangs war ich mir nicht sicher ob ich die Maske toleriere. Sie sitzt ja schon ziemlich eng und ist beklemmend. Jedoch muss ich sagen, es ging viel besser als erwartet. Wir haben langsam angefangen. 5mmHg PEEP. Ok… Also gewöhnen wir uns mal an die Maschine. Was mir gleich auffiel: die Inspiration ist so viel leichter. Ich habe viel tiefer und unangestrengter eingeatmet als ohne Maske. Wir stellten langsam den PEEP hoch. Die Expiration wurde schwerer, jedoch empfand ich es nicht so als würde ich nicht mehr richtig ausatmen können. Wir steigerten den PEEP auf 10 mmHg hätte gern noch mehr ausprobiert, aber die Kollegin riet mir davon ab.
Sie schlug vor, dass wir versuchen mich volumenkontrolliert zu beatmen. Das war richtig schwierig; Zum einen sich an den Rhythmus des Geräts zu gewöhnen und eben nur so viel Luft zu bekommen wie eingestellt ist und die eingestellte Dauer. Das war viel anstrengender. Ich wusste natürlich, dass ich sofort aufhören könnte wenn es nicht mehr ginge. Nach einer Weile konnte ich mich einigermaßen an die Beatmung gewöhnen, wir stellten dann aber doch wieder in CPAP um.
Nun spielten wir an der Trigger-Einstellung. Hier geht es darum wie stark der Reiz für das Beatmungsgerät eingestellt ist bis es reagiert und den Patienten beatmet. Zunächst war es sehr leicht eingestellt. Eine leichte Inspiration reichte um mir einen Atemstoß zu verabreichen. Dann stellten wir es schrittweise um. Zum Ende hin war es wirklich schwer und anstrengend einen Atemstoß auszulösen. Nun stellten wir mich wieder auf die Ausgangsbeatmung ein und entfernten dann die Maske.
Meine Erfahrungen:
- Ohne Atemnot kann ich die Maske gut tolerieren
- ich habe unheimlich unter der Maske geschwitzt
- Je nach Einstellung kann die Atmung gut unterstützt werden, bei “falscher” Einstellung kann die Atmung allerdings auch sehr anstrengend werden.
- für mich war es eine gute Erfahrung. Ich würde es wohl auch noch einmal wiederholen (also zur Übung).
Wenn du Erfahrungen hast mit NIV, erzähl sie mir doch mal und hinterlasse einen Kommentar.