Tic-Störungen und Tourette-Syndrom: für eine frühzeitige Diagnostik und Therapie, Aufklärung und Toleranz

Informations-DVD zu Tic-Störungen und Tourette-Syndrom Bildnachweis: IVTS e.V.

Informations-DVD zu Tic-Störungen und Tourette-Syndrom
Bildnachweis: IVTS e.V.

Rund 3-4 % aller Kinder und Jugendlichen sind von einer chronischen Tic-Störung betroffen, einer Erkrankung, die je nach Schweregrad und Verlauf massiven Einfluss auf das Leben des Kindes und das seiner Eltern und Geschwister hat. Um betroffenen Kindern/Jugendlichen, Erwachsenen und ihrem Umfeld Mut zu machen und Hoffnung zu geben, hat die Selbsthilfe-Organisation InteressenVerband Tic & Tourette Syndrom e.V., kurz IVTS, nun zwei Informations-DVDs mit dem Titel „Tic-Störungen und Tourette-Syndrom“ veröffentlicht. Die Schirmherrschaft hat Schauspieler Florian David Fitz übernommen. Ziel des IVTS ist es, die Diagnosedauer für Betroffene deutlich abzusenken und die Lebensqualität zu verbessern.

Charakteristisch für alle Tic-Störungen sind so genannte Tics. Hierbei handelt es sich nicht um Angewohnheiten oder Marotten, da sich Tics im medizinischen Sinne nicht abstellen oder abgewöhnen lassen. Als Tics bezeichnet man plötzliche, unwillkürliche, meist rasch ablaufende Mimiken, Gesten, Bewegungen oder Lautäußerungen wie beispielsweise Augenblinzeln, Grimassieren, Schulterziehen, Hüpfen, Rotieren um die eigene Achse, Räuspern, Husten oder Imitation von Lauten. Die Diagnose wird klinisch gestellt. Der Beginn liegt meist zwischen dem 6. und 8. Lebensjahr. Ein obligates Diagnosekriterium sind beispielsweise die spontanen Fluktuationen der Tics.

Aufgrund des weit verbreiteten Irrtums ist zu betonen, dass eine besondere Schwere oder beim Tourette-Syndrom das Vorliegen der Koprolalie (das ungewollte Aussprechen aggressiver oder obszöner Worte) kein Diagnosekriterium ist!

Häufig treten beim Tourette-Syndrom gleichzeitig auch Begleiterkrankungen (Komorbiditäten) wie ADHS, Zwangsstörungen, Depressionen, Angststörungen und autoaggressiven Handlungen auf.

Informations- und CME-Fortbildungs-DVDs

Informations-DVD zu Tic-Störungen und Tourette-Syndrom Bildnachweis: IVTS e.V.

Informations-DVD zu Tic-Störungen und Tourette-Syndrom
Bildnachweis: IVTS e.V.

Der IVTS e. V. publiziert eine bisher einzigartige, programmtechnisch innovative und qualifizierte CME-Fortbildung für Ärzte und approbierte Therapeuten auf zwei DVD-ROMs, entwickelt nach den aktuellen Fortbildungsrichtlinien der Landesärzte- und Landestherapeutenkammern sowie führender Fachgesellschaften.

Die CME-Fortbildungs-DVDs beinhalten Video-Interviews mit Medizinern, Fallbeispiele und Fachinformationen in Form von Textbeiträgen. Beteiligt sind renommierte Wissenschaftler und Ärzte mit langjährigen therapeutischen Erfahrungen und Kenntnissen der neuesten Forschungsergebnisse zum Thema Tic-Störungen und Tourette-Syndrom.

In zwei Modulen wird umfassend der aktuelle wissenschaftliche Kenntnisstand zu Diagnose, Differentialdiagnose, Genetik, Pathogenese, Komorbiditäten und der Therapie von Tic-Erkrankungen und Tourette-Syndrom vermittelt. Neben den Videobeiträgen der Experten enthalten die DVDs Patienteninterviews, Grafiken, Textmaterial und Handouts sowie Literaturhinweise zum weiteren Selbststudium.

Die Informations-DVDs 1+2 enthalten ergänzend zum Hauptfilm, der u. a. gezielt zur Aufklärung in Schulen konzipiert wurde, Interviews zu Diagnostik, Therapie, Krankheitsursachen und Forschung. Eltern und Betroffene berichten ausführlich über ihre Erfahrungen mit Tics. Experten erläutern allgemeinverständlich die medizinischen Hintergründe und beschäftigen sich auch mit den psychosozialen Aspekten der Betroffenen.

Für einen ersten Eindruck stehen zwei hier Trailer zu den DVD-Sets zur Verfügung.

 

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