Eine Adhärenz-fördernde Praxisführung (AZP) bietet Medizinern als Brücke zwischen Therapie und Ökonomie vielfältige Möglichkeiten, den qualitativen und quantitativen Erfolg ihrer Arbeit zu steigern und gleichzeitig dem zunehmenden Wunsch von Patienten, in die Entscheidungen zu ihrer Behandlung eingebunden zu werden, nachzukommen. Der Verbreitung dieses Ansatzes steht auf ärztlicher Seite bislang ein Prioritäten-Problem in den Patienten-Gesprächen entgegen: Praxisinhaber legen angesichts der ihnen nur begrenzt zur Verfügung stehenden Zeit den Schwerpunkt ihrer Informationen auf die diagnostizierten Erkrankungen und ihre Konsequenzen, Erläuterungen zu den verschriebenen Medikamenten sind für sie nur nachrangig, ganz im Gegensatz zur Prioritäten-Ordnung vieler Patienten. Diese Lücke kann eine Adhärenz-zentrierte Medikamenten-Information (AZM) der Pharma-Industrie schliessen. Die Konzept-Formel umfasst drei Bausteine: Präparate-Information, laienverständliche Nutzendarstellungen und Kommunikationshilfen. Im Detail bedeutet das: die von Ärzten benötigten Präparate-Informationen werden mit der Bereitstellung patientengerecht aufbereiteter Erklärungshilfen zu den vorgestellten Präparaten (Wirkmechanismus, möglichen Nebenwirkungen und Interaktionen, Einnahme-Schema) verbunden, die im Arzt-Patienten-Gespräch eingesetzt werden können, zusätzlich ergänzt um die Vermittlung der relevanten Adhärenz-fördernden Kommunikationstechniken. Aus Pharma-Außendienstmitarbeitern werden damit Adhärenz Development-Manager, ein Ansatz, der allen Beteiligten nutzt und dem Vertrieb hilft, sich im Mainstream des Arztbedarfs zu positionieren. Die Realisierung beeinflusst nicht nur – wie erste Erfahrungen zeigen – die Beurteilung der Betreuungsqualität des Außendienstes aus Arztsicht, sondern auch die Patientenzufriedenheit und das Medikamenten-Einnahmeverhalten positiv.
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