und viel Freude am Leben wünscht all meinen LeserInnen Silvia vom http://www.Gesundheits-Bookshop.de
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Diabetes-Weisheiten hinterfragt
Spät noch ein Beitrag zum heutigen Weltdiabetestag. Mir sind zwei Meldungen aufgefallen, die den vom Marketing der Pharmaindustrie geprägten Weisheiten über die Diabetes-Behandlung entgegen stehen.
Die Tagesthemen haben gestern über die Zweifel an dem Credo berichtet, dass Ziel der Diabetes-Medikation sein muss, die niedrigen Norm-Blutzuckerwerte zu erreichen. Studien haben gezeigt, dass dies für ältere Patienten nicht in jedem Fall gilt, vielmehr sogar lebensverkürzend sein kann.
Oft wiederholtes Mantra der Insulin-Hersteller ist, dass Insulin-Innovationen immer besser als ihre Vorgänger sind. Bei den Insulinanaloga hat in Deutschland das IQWiG den Nutzen dieser Neuentwicklung in Frage gestellt. In einem Beitrag des TV-Gesundheitsmagazins Puls im Schweizer Fernsehen kommen Patienten zu Wort, die statt auf die gentechnisch hergstellten “Humaninsuline” zumindest zeitweise auf “altes” “porcines Insulin” schwören, das aus der Bauchspeicheldrüse von Schweinen gewonnen wird. Ein Problem stellt sich für diese Patienten, da Humaninsuline die bis 1982 ausschliesslich verwendeten tierischen Insuline nahezu vollständig abgelöst habe und immer schwieriger zu erhalten sind.
Der TV-Beitrag ist gleichzeitig eine fragwürdiges Stück Medizinjournalismus. Der Radiojournalist Peter Walt, der in der Reportage als Betroffener mitwirkte, wirft den Machern der Sendung in seinem Blog vor, die Fakten verdreht zu haben. Im Beitrag habe man ihn zusammen mit zwei weiteren Diabetikern als “unwissenden Patienten” vorgeführt, die man dringend “in eine Schulung” schicken müsse, wie der in die Sendung eingeladene Arzt dozierte.
Ein Armutszeugnis für den im Sendungsporträt formulierten Anspruch:
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Vielen Dank an die Leser für die Hinweise.
"Skandal" um Strattera®-Berichterstattung bei Frontal:…
Der öffentliche Disput um die vier Todesfälle im Zusammenhang mit der Einnahme des ADHS-Medikaments Strattera®, über die die Frontal21-Reportage “Das Pharmakartell” berichtet hatte, entwickelt sich zu einer absurden Posse. Weder das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) noch die Süddeutsche Zeitung machen darin eine gute Figur. Besonders Ulrich Hagemann, Leiter der Abteilung für Arzneimittelsicherheit beim BfArM, muss sich fragen lassen, ob er seiner Aufgabe gewachsen ist.
1. Akt
Das ZDF sendet die aufsehenerregende Reportage “Das Pharmakartell”. Eines der Themen ist das ADHS-Medikament Strattera®. Wörtlich heißt es in der Sendung:
2. Akt
Die Süddeutsche Zeitung zieht diese Angaben unter der reißerischen Überschrift “Skandal bei Frontal” in Zweifel und stützt sich dabei auf Informationen des BfArM. SZ-Autor Werner Bartens macht aus den genannten Fällen kurzerhand den “Tod von vier Kindern in Deutschland“, was in der Sendung gar nicht behauptet wurde, und stellt sich an die Seite des BfArM.
Nachfragen beim Bfarm ergeben ein anderes Bild. “Wir hatten zunächst Berichte über zwei tödliche Verläufe in Deutschland”, sagt Ulrich Hagemann, Leiter der Abteilung für Arzneimittelsicherheit. “Schließlich blieb ein Fall eines 16-Jährigen übrig, der sich umgebracht hat.” Die TV-Redaktion wisse das, warum trotzdem von vier Todesfällen die Rede ist, sei unklar.
3. Akt
Das ZDF veröffentlicht zu dem SZ-Bericht eine Stellungnahme und macht sehr konkrete Angaben zu den vier Todesfällen:
06045681, DE-BFARM-07061104.
4. Akt
Das arznei-telegramm veröffentlicht ein “blitz-a-t”, das Licht ins Dunkel bringt. Darin heißt es:
Fazit:
Die Angaben des ZDF zu den Strattera-Todesfällen waren inhaltlich korrekt. Dass der falsche Eindruck entstehen konnte, es handle sich dabei nur um Fälle aus Deutschland, war den Autoren sicher nicht unrecht.
Der SZ-Artikel von Werner Bartens schießt weit über das Ziel hinaus, modifiziert die in der Sendung getätigte Aussage in unzulässiger Weise und stützt sich allein auf Angaben des BfArM, die sich letztlich als irreführend erwiesen haben.
Das BfArM und insbesondere Ulrich Hagemann führt die Öffentlichkeit mit seinen Aussagen gegenüber der SZ gezielt in die Irre. Wie kann es sein, dass sowohl der Frontal21-Redaktion als auch dem arznei-telegramm eine Liste des BfArM mit vier kodierten Strattera-Todesfällen vorliegt, die dem dortigen Leiter der Abteilung für Arzneimittelsicherheit nicht bekannt ist? Und wieviel Vertrauen kann man in eine Behörde haben, die eigene Schlampereien im Umgang mit Daten kritischen Journalisten in die Schuhe schieben will?
Sinnvolle Suchtvorbeugung
Zu einer sinnvollen Suchtvorbeugung sollte eine gelingende Zusammenarbeit mit den Eltern in einer möglichst angst und vorwurfsfreien Atmosphäre angestrebt werden.
Auf Hemmungen und Berührungsängste der Erziehungsberechtigten sollte sensibel eingegangen werden.Eltern haben den ersten und wichtigsten Einfluss auf Kinder.Auch sie müssen lernen,den Wünschen und Bedürfnissen ihrer Kinder offen zu begegnen und sich zu interessieren,was in ihnen vorgeht.Oftmals fehlen ihnen aber kompetente Ansprechpartner,wenn sie im Umgang mit ihren Kindern Rat oder Unterstützung benötigen.Suchtpräventive Aktivitäten – wie z.B. themenbezogene Elternabende – sollten in allen Kindertagesstätten und Schulstufen angeboten werden und nicht nur der Informationsvermittlung dienen,sondern auch der Sensibilisierung der Eltern für das eigene Konsumverhalten und das der Kinder.
Im Rahmen solcher Angebote haben Eltern die Möglichkeit,sich auszutauschen und fachlich Kompetente Unterstützung zu erhalten.Neben Empfehlungen für die praktische Suchtvorbeugung in der Familie können spezifische Aktivitäten dazu beitragen,die Handlungskompetenzen von Eltern im Umgang mit ihren Kindern zu erweitern.Weil den Möglichkeiten der Schule strukturell und aktuell Grenzen gesetzt sind,können und müssen gerade auf diesem Gebiet außerschulische Fachleute hinzugezogen werden;dies gilt besonders bei akuter Suchtgefährdung oder bereits eingetretener Abhängigkeit.